WDH/Aktien Frankfurt
Lichtblick aus China treibt Dax auf Jahreshoch
(Im 1. Satz des 2. Absatzes wurde ein Wort gestrichen. Im letzten Satz des 2. Absatzes wird ein Tippfehler berichtigt: Börsen)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine leichte Stimmungsaufhellung in der chinesischen Industrie hat dem deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss Rückenwind verliehen. Der Dax stieg schon im frühen Handel auf ein Jahreshoch und baute danach die Gewinne noch etwas aus. Mit einem Plus von zuletzt ein Prozent auf 11 630,52 Punkte schaffte der Leitindex erstmals seit Anfang November wieder den Sprung über die runde Marke von 11 600 Zählern.
Eine Umfrage unter kleinen und mittelgroßen, meist privaten Industriebetrieben Chinas ist im Februar etwas besser ausgefallen als erwartet. "Viele Investoren hoffen auf weitere stimulierende Maßnahmen seitens Chinas Geld- und Fiskalpolitik, um der heimischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen", sagte Analyst Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank. In den vergangenen Monaten hatte immer wieder die Furcht vor einer starken Abkühlung der chinesischen Wirtschaft die Anleger verunsichert. Tendenziell positive Signale kommen daher gut an. Bereits die Börsen Asiens gingen mit Gewinnen in das Wochenende.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 0,90 Prozent auf 24 605,56 Zähler und erreichte ebenfalls einen neuen Höchststand in diesem Jahr. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,66 Prozent vor.
Gesucht waren vor allem die Papiere konjunkturabhängiger Unternehmen. So legten im Dax die Titel von Covestro , BASF , Daimler , Continental , Infineon und Lufthansa überdurchschnittlich zu.
Als Signal des Vertrauens in Chinas Wirtschaft wertet Analyst Frank Klumpp von der Landesbank Baden-Württemberg, dass der große Indexanbieter MSCI die Gewichtung chinesischer A-Aktien deutlich erhöhen will. Dies habe am Freitag zur guten Stimmung an Asiens Börsen beigetragen.
Kurz vor dem Wochenende stehen noch einige potenziell marktbewegende Konjunkturzahlen aus den USA an. Der Fokus dürfte sich vor allem auf eine monatliche Verbraucherumfrage der Uni Michigan richten sowie auf den Einkaufsmanager-Index ISM, beide Daten für den Februar.
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