Moventum Marktkommentar 20.03.2019
Eurozone: Industrieproduktion steigt unerwartet
Zu Wochenbeginn erlitt der konjunkturelle Ausblick für Deutschland den nächsten Dämpfer, als bei der so wichtigen Industrieproduktion ein Rückgang von 0,8 Prozent vermeldet wurde. Zudem wurden die Erwartungen des Marktes, der von einem Zuwachs von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat ausgegangen war, deutlich verfehlt. In den USA setzte sich die anhaltend stabile wirtschaftliche Entwicklung dagegen fort. So konnten die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zulegen und damit den Konsens (+0,1 Prozent) übertreffen. Ein Durchschlagen der sehr guten konjunkturellen Lage auf die Konsumentenpreise ist dagegen weiterhin nicht in Sicht. Mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent gegenüber der Vorperiode blieb die Entwicklung erneut im Rahmen der Erwartungen. Unterfüttert wurde das anhaltende „Goldilocks-Szenario“ nochmals durch die sehr robusten Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter, welche mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent die pessimistischen Markterwartungen (-0,8 Prozent) deutlich übertreffen konnten. Positive Nachrichten kamen zur Wochenmitte aber auch aus der Eurozone, wo sich die Industrieproduktion für Januar mit einem Plus von 1,4 Prozent entgegen den Erwartungen äußert robust entwickelt hatte. Weniger überraschend waren dagegen die jüngsten Zahlen aus China, wo die Industrieproduktion sich auf unvermindert hohem Niveau von +5,3 Prozent gegenüber der Vorperiode stabilisiert hatte. Zum Wochenabschluss enttäuschte dann etwas überraschend der Empire State Index in den USA. Mit 3,7 Punkten wurden die Konsenserwartungen von zehn Punkten doch deutlich verfehlt. Dies wurde durch das für März vermeldete Konsumentenvertrauen aber spürbar überlagert, das sich mit 97,8 Punkten auf hohem Niveau stabilisierte. Zusätzlich wurden auch die Erwartungen von 95,8 Punkten übertroffen. In Großbritannien wurde schließlich der nächste Akt im „Brexit-Drama“ aufgeführt. Sicher ist weiterhin nur, dass nichts sicher ist. Ausgang offen.
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg im Vergleich zur Vorwoche auf 67,13 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro um 0,81 Prozent nach. Auch der Yen wertete gegenüber dem Euro ab (-1,20 Prozent).
In der vergangenen Handelswoche lagen die globalen Aktienmärkte im Plus. Aus Sicht des Euro-Anlegers zeigten sich dabei die europäischen Aktienmärkte besonders fest. Es folgten die USA, die Schwellenländer und schließlich der japanische Aktienmarkt. Innerhalb Europas zeigte sich die Eurozone minimal schwächer. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Informationstechnologie, Finanzwerte und Energie überdurchschnittlich. Relative Schwäche zeigten dagegen Versorger, Basiskonsumwerte sowie Gesundheitswerte. In den USA erzielten Biotechnologiewerte, der IT-Sektor sowie Gesundheitswerte eine Outperformance, während Industriewerte, Rohstoffe und Versorger zurückblieben. Während sich in Europa Nebenwerte besser als Large Caps entwickelten, zeigte sich in den USA genau das gegenteilige Bild. Hinsichtlich der Investmentstile entwickelte sich in Europa „Value“ besser als „Growth“, während in den USA die Dominanz von „Growth“ unverändert anhielt.
Im Rentenbereich notierten Euro-Staatsanleihen leicht schwächer. Unternehmensanleihen mit IG-Rating konnten dagegen zulegen. Am besten entwickelten sich aber Hochzinsanleihen.
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