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    Aktien Europa  716  0 Kommentare Anleger besorgt vor 'kaltem Technologiekrieg'

    PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Börsen hat der Handelsstreit zwischen den USA und China am Donnerstag einmal mehr schwer auf der Stimmung gelastet. Die Sorgen wegen US-Sanktionen gegen den chinesischen Telekomausrüster Huawei und eine befürchtete Ausdehnung auf weitere chinesische Technologiekonzerne führt mittlerweile dazu, dass Anleger einen "kalten Technologiekrieg" befürchten. Davon beeindruckt fiel der EuroStoxx um 1,50 Prozent auf 3335,81 Punkte.

    "Die Risikoaversion nimmt wieder zu", sagte Christian Schmidt von der Helaba. Verwiesen wurde am Markt auf chinesische Presseberichte, worin darüber spekuliert wird, dass der Geduldsfaden in Fernost allmählich reißt. So hieß es in den Berichten, China könnte seine bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen mit den USA zum Eigenschutz einer grundsätzlichen Überprüfung unterziehen.

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    Im Gleichschritt mit dem EuroStoxx ging es auch für den französischen Cac 40 um fast 1,5 Prozent auf 5300,79 Punkte bergab. Geringfügig besser schlug sich der britische FTSE 100 mit einem etwa 1-prozentigen Abschlag auf 7255,36 Punkte. Im Fokus bleiben dort die anhaltenden Nackenschläge für Theresa May beim Brexit. Mit einer Kampfrede im Parlament hatte sie nicht den erhofften Durchbruch geschafft, jetzt kämpft die Premierministerin um ihr politisches Überleben. Gespannt wird vor diesem Hintergrund auch auf die Europawahl geblickt, die am Donnerstag ausgerechnet in Großbritannien beginnt.

    Im Blickpunkt des Marktes standen abseits des Handelsstreits und der Brexit-Hängepartie auch das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed und Konjunktursignale aus Deutschland. Das Fed-Kommittee habe seine geduldige Haltung beibehalten, sagte ein Händler. Das deutsche Ifo-Geschäftsklima trübte sich derweil deutlich auf den schlechtesten Wert seit Ende 2014 ein.

    Der Technologiekonflikt zwischen den USA und China hatte am Donnerstag bei den Branchenwerten in Europa wieder seine negativen Folgen. Allen voran litten Chipwerte wie STMicroelectronics oder AMS mit Abschlägen von 3,5 und 4,2 Prozent darunter. Davon geprägt fiel der europäische Index des Technologiesektors um 2,2 Prozent. Zuvor waren die Branchenwerte auch in New York und Asien unter Druck geraten.

    Noch deutlicher ging es aber um etwa 3 Prozent im Autosektor nach unten, für den China einer der wichtigsten Märkte ist. Zum Indexverlust trugen allerdings auch die weitgehend nur optischen Verluste bei Daimler nach der Dividendenauszahlung des Stuttgarter Autobauers bei. Verluste mussten im Sektor ansonsten vor allem Zulieferer einstecken: Valeo zum Beispiel sackten in Paris um 2,5 Prozent ab.

    Mit den kleinsten Kursverlusten hoben sich im Branchentableau - wie an solchen Börsentagen üblich - die Branchen mit defensivem Charakter ab. Der Teilindex der Gesundheitsbranche war am Donnerstag mit so gut wie unveränderter Tendenz der Klassenbeste. Gestützt wurde er durch marktbreite Kursgewinne bei Pharmawerten: Astrazeneca , GlaxoSmithKline , Roche und Novartis legten zwischen 0,4 und 1,7 Prozent zu.

    Bei den Einzelwerten waren vor allem britische Aktien auffällig. Bei dem Zuckerkonzern Tate & Lyle überlagerte ein schwacher Ausblick die eigentlich guten Jahreszahlen, für die Papiere ging es in London um 4,5 Prozent bergab.

    n Frankreich sorgten die Mutterkonzerne des Supermarktbetreibers Casino für Aufsehen, indem ihre Aktien wegen Sorgen um die Finanzlage vom Handel ausgesetzt wurden. Casino wurde davon erst mit mehr als 8 Prozent nach unten gezogen, dann wurde auch hier die Aktie vorerst aus dem Handel genommen.

    Merlin Entertainments erging es mit einem Kursplus von 5 Prozent besser. Bei dem Freizeitpark-Betreiber drängt ein aktivistischer Aktionär darauf, das Unternehmen angesichts einer von ihm empfundenen Unterbewertung der Aktie an einen Finanzinvestor zu verkaufen. Serco rückten sogar um 8,7 Prozent vor. Bei dem britischen Infrastruktur-Dienstleister kam ein vermeldeter Zukauf in den USA am Markt gut an.

    In Frankreich sorgten die Mutterkonzerne des Supermarktbetreibers Casino für Aufsehen, deren Aktien vom Handel ausgesetzt wurden. Händler verwiesen auf Spekulationen rund um die finanzielle Lage. Casino wurde davon erst mit mehr als 8 Prozent nach unten gezogen, bevor auch der Handel mit dieser Aktie ausgesetzt wurde./tih/mis





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