Börsengang
Slack heute per Direktplatzierung: Referenzkurs auf 26 US-Dollar
Heute um 15:30 Uhr (MEZ) läutet an der New York Stock Exchange (NYSE) die Börsenglocke für den Büro-Chat-Dienst Slack. Die NYSE hat den Referenzpreis auf 26 US-Dollar festgelegt. Börsianer erwarten mit Spannung den Eröffnungspreis.
Der Referenzpreis von 26 US-Dollar ist kein Angebotspreis. Der erste Kurs der Slack-Aktie (Eröffnungspreis) wird wie üblich von den Market Makern festgesetzt, die den Kurs aus der Anzahl der Kaufaufträge und der der Verkaufsaufträge berechnen.
Das besondere am Slack-Börsengang unter dem Ticker: WORK ist, dass das Unternehmen den Weg der Direktplatzierung gewählt hat. Auch der Musikdienst Spotify hatte bei seinem Börsendebüt auf das eher außergewöhnliche Verfahren gesetzt. Bei Spotify setzte der Aktienkurs in den ersten Monaten zu einer Aufwärtsbewegung an.
Direktplatzierungen gelten unter Börsianer als riskanter, da keine Zwischenhändler wie z. B. Investmentbanken in die Verkaufsprozesse eingebunden sind. Zwischenhändler können Kurse kurzfristig stabilisieren, indem sie z. B. Aktien für eine Übergangszeit auf eigene Rechnung kaufen. Durch den Verzicht auf Dritte sparte Spotify hohe Gebührenzahlungen, die sonst bei einem traditionellen Börsengang anfallen würden.
Direktplatzierung bedeutet auch, dass Slack beim heutigen Börsengang keine neuen Aktien ausgeben wird. Besitzer von Slack-Aktien wie z. B. Investoren können sofort damit beginnen, ihre Slack-Aktien
über die New York Stock Exchange zu verkaufen. Zudem gibt es keine lange Lockup-Periode, in der (Alt-)Eigentümer von Slack-Aktien ihre Anteilsscheine nicht verkaufen dürfen. Laut "Handelsblatt" hat
Slack seit 2013 "rund eine Milliarde Dollar" bei Investoren eingesammelt.
Fest steht, dass laut "CNBC" das Unternehmen in seinem letzten Geschäftsjahr, das am 31. Januar 2019 endete, einen Nettoverlust von 138,9 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 400,6 Millionen
US-Dollar meldete. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres legte der Umsatz im Jahresvergleich um 67 Prozent auf 134,8 Millionen US-Dollar zu. Als operativer Quartalsverlust schlugen 38,4
Millionen US-Dollar zu Buche.
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