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    Drei Preistreiber  12421  0 Kommentare Goldboom: Drei Gründe für weitere Höhenflüge des Goldpreises

    Angesichts der Goldpreis-Rallye stellt sich die Frage, aus welchen Gründen der Preis des Edelmetalls weiter steigen könnte. Führende Gold-Experten nennen die drei größten Preistreiber.

    An erster Stelle steht bei den Gold-Experten die Niedrigzins-Politik der Notenbanken als Grund für den Gold-Boom. "Steigen die US-Zinsen, so steigen auch die Opportunitätskosten der Goldhaltung – also die hypothetischen Verluste durch die entgangenen Zinserträge. Damit lässt das Investoreninteresse an Gold mit steigenden Zinsen nach", erklärt Gabriele Widmann, Rohstoffexpertin bei der DekaBank im Gespräch mit der wallstreet:online-Redaktion.

    Widmann rechnet mit weiteren Preissteigerungen: "Da wir kurzfristig mit sinkenden Leitzinsen der US-Notenbank und damit auch noch leicht sinkenden Marktzinsen rechnen, dürfte der Goldpreis noch etwas steigen". 

    Ins gleiche Horn stößt Frank Schallenberger, Head of Commodity Research bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), denn er führt aus: "Die US-Notenbank ist wieder im Zinssenkungs-Modus - die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen sind vor diesem Hintergrund stark zurückgegangen. Die Opportunitätskosten bei der Anlage in Gold haben sich damit deutlich ermäßigt".

    Als weiteren wichtigen Preistreiber identifizieren die Gold-Experten Widmann und Schallenberger die Ankäufe der Notenbanken.

    "Seit Anfang 2018 ist die relative Bedeutung der Notenbanken als Goldnachfrager nochmals gestiegen. Sollte diese Entwicklung so anhalten, spräche dies für tendenziell stärkere Goldpreise. Ob die Notenbanken der Schwellenländer allerdings weiter mit der Dynamik ihre Goldreserven aufbauen, darf bezweifelt werden", schätzt Gabriele Widmann die aktuelle Lage ein.

    Frank Schallenberger ist der Ansicht, dass die Notenbanken ihre Goldkäufe ausweiten werden und in 2019 "auf einen neuen Rekord beim Golderwerb" zusteuern.

    Dritter wichtiger Grund für weiter steigende Preise auf dem Goldmarkt sei laut den Rohstoffexperten die Unsicherheit vor dem Hintergrund der problematischen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Lage. "Da andere traditionelle sichere Häfen, wie Staatsanleihen, mit aktuell größtenteils negativen Renditen weniger attraktiv werden, könnte Gold zusätzlich profitieren. Außerdem gibt es trotz der aktuellen Preisanstiege noch Luft nach oben, da die historischen Höchststände von 2011/12 noch nicht erreicht sind", so der Chefvolkswirts der ING Deutschland, Carsten Brzeski.

    "Ängste vor einer zunehmenden Geldentwertung lassen Anleger den sicheren Hafen des Goldes ansteuern", ergänzt der Gold-Experte der DZ-Bank, Gabor Vogel. Schließlich bringt Eugen Weinberg, Head of Commodity Research der Commerzbank, das Thema Unsicherheit als Preistreiber auf den Punkt: "Gold ist in den vergangenen Jahren von einem Rohstoff zu einem Anlagemetall mutiert, das wie andere Anlagen wie Aktien oder Bonds von der Gier und der Angst getrieben werden".

    Als weitere Gründe für Preissteigerungen nennen die befragten Analysten u. a. die leicht preistreibende Schmucknachfrage und mehr Käufe durch ETFs.

    Der weitere Ausblick für Anleger, die mit einem Investment in Gold liebäugeln, ist laut Frank Schallenberger erfreulich: "Die Gold-Nachfrage dürfte in diesem Jahr stärker zulegen als das Gold-Angebot. Vor allem die Notenbanken und die ETFs dürften ihre Bestände weiter aufstocken. Da zudem in den USA der Zinserhöhungszyklus ausgelaufen ist und der charttechnische Widerstand zwischen 1.350 und 1.365 US-Dollar geknackt ist, stehen die Chancen gut, dass der Goldpreis weiter steigt", so der Rohstoff-Experte der LBBW. Schallenberger legt sich fest: "Per Mitte 2020 dürfte Gold weiter bis auf 1.550 USD/Unze ansteigen".

    Autor: Christoph Morisse




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