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     893  0 Kommentare Die Schere zwischen Kurs- und Konjunkturentwicklung ist weit geöffnet - Seite 2

    IHS Markit Einkaufsmanagerindex Industrie Deutschland

    Die Probleme der Industrie schwappen inzwischen auch immer stärker auf den Dienstleistungssektor über. Der dazugehörige Einkaufsmanagerindex sank um 2,3 auf 52,5 Zähler – ein 9-Monats-Tief. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft rutschte dadurch mit einem Rückgang um 2,6 auf 49,1 Punkte erstmals seit April 2013 wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

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    IHS Markit Einkaufsmanagerindex Deutschland Composite (Industrie und Dienstleistung)

    Eine technische Rezession (zwei Quartale in Folge mit sinkendem BIP) der deutschen Wirtschaft ist damit quasi besiegelt.

    Zunehmende Diskrepanz zwischen Konjunktur- und Aktienkursentwicklung

    Die Diskrepanz zwischen der Kursentwicklung des DAX und der Wirtschaft wird damit immer größer. Will der deutsche Leitindex sein Niveau halten, dann müsste die Wirtschaft ihr Tief nun erreicht haben und in Kürze wieder zulegen. Ansonsten muss man damit rechnen, dass es sich bei den jüngsten Kursgewinnen im DAX lediglich um eine Zwischenerholung im Abwärtstrend gehandelt hat. Letzteres halte ich mit Blick auf die oben genannten Frühindikatoren aktuell für durchaus wahrscheinlich.

    Zumal der Auftragseingang der Industrieunternehmen in Deutschland laut den Umfrageergebnissen von IHS Markit jüngst das höchste Minus seit über 10 Jahren auswies. Und bei den deutschen Dienstleistern gab es erstmals seit Dezember 2014 ein Minus. All dies deutet darauf hin, dass die Produktion im 4. Quartal 2019 weiter zurückgefahren wird.

    Konjunktur der Eurozone schwächelt erneut

    Ähnlich dramatisch ist die Lage in der gesamten Eurozone. Hier musste die Industrie bei den Neuaufträgen das größte Minus seit Juli 2012 hinnehmen. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft der Eurozone hielt sich mit einem Rückgang um 1,5 auf 50,4 Punkte nur noch knapp oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern und fiel damit auf den tiefsten Wert seit Juni 2013.

    IHS Markit Einkaufsmanagerindex Eurozone Composite (Industrie und Dienstleistung)

    Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie des Währungsgebietes ist von einem bereits niedrigen Niveau auf nun 45,6 Punkte gefallen und liegt damit tief im Rezessionsbereich. Die aktuellen Einschätzungen der Einkaufsmanager deuten für das 3. Quartal 2019 auf ein BIP-Wachstum der Eurozone von nur noch 0,1% zum Vorquartal hin, mit nachlassender Dynamik im September. Im 1. Quartal wuchs das BIP des Währungsgebiets noch um +0,4 % und im 2. Quartal immerhin noch um +0,2 %.

    Fazit

    Am Aktienmarkt scheint das Prinzip Hoffnung zu herrschen. Die Hoffnung darauf, dass die Geldpolitik die Kurse weiter oben halten oder sogar noch antreiben kann. Und die Hoffnung darauf, dass ein Ende des Handelsstreits vielleicht zu einer konjunkturellen Trendwende führt. Doch letztere Hoffnungen wurden bislang stets enttäuscht. Der Handelsstreit bleibt ein unkalkulierbarer Risikofaktor für die Wirtschaft und damit für die Märkte (siehe auch vorgestrige Börse-Intern). Und die Schere zwischen Kurs- und Konjunkturentwicklung bleibt dadurch nach wie vor weit geöffnet. Wenn sich die Wolken am Konjunkturhimmel nicht bald aufhellen, dann gehe ich daher stark davon aus, dass uns noch ein saisonal schwacher Herbst an den Aktienmärkten bevorsteht.

    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
    Ihr
    Sven Weisenhaus

     (Quelle: www.stockstreet.de)

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
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