Fiskalpolitik
Greta hat gut lachen
Greta Thunberg kann sich glücklich schätzen. Denn Sie wird später einmal vom schwedischen Modell der Altersvorsorge profitieren, das den Bürgern eine kapitalgedeckte Rente sichert. Vorausgesetzt natürlich, dass sie irgendwann einmal einer beruflichen Tätigkeit nachgeht und in die schwedische Altersvorsorge einzahlt.
Junge Schweden wie Greta müssen sich über Altersarmut glücklicherweise keine Gedanken machen. Ganz im Gegenteil zu den deutschen Aktivisten der “Fridays for Future” Bewegung. Die heutige Jugend in Deutschland muss sich auf harte Zeiten einstellen. Noch bevor die negativen Begleitumstände des Klimawandels spürbar werden, wird die Ebbe im Portemonnaie zum Rentenbeginn einsetzen. Denn während die Jugend jeden Freitag versucht das globale Klima zu retten, verspielt die deutsche Politik die Zukunft der Altersvorsorge einer ganzen Generation. Spätestens in 15 Jahren, wenn die Renten der geburtenstarken Babyboomer zu finanzieren sind, wird das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung an seine Grenzen stoßen.
Die größte Veränderung seit 1957
Dabei ist die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland schon jetzt kein wirkliches Erfolgsmodell mehr. Die Rentenreformen der letzten Jahrzehnte hatten im Ergebnis meistens eine Absenkung der Rentenleistungen zur Folge. Den größten Einschnitt verursachte das 2002 unter der sozialdemokratischen Regierung Schröder eingeführte Altersvermögensgesetz (abgekürzt AVmG). Es stellt die größte Veränderung der gesetzlichen Rentenversicherung seit der Einführung des umlagefinanzierten Rentensystems 1957 dar. Die umlagefinanzierte Altersvorsorge wurde damals um eine kapitalgedeckte Komponente ergänzt. Eigentlich gut gedacht, aber leider sehr schlecht umgesetzt. Denn die Einführung der Riesterrente sorgte zwar für gute Laune in den Vorstandsetagen der Versicherungswirtschaft, ist aber sehr ineffizient, teuer und reicht häufig nicht aus die Rentenabsenkung zu kompensieren.
Deutschland rutscht immer weiter ab
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Bereits jetzt rutscht Deutschland im europäischen Vergleich bei der gesetzlichen Altersvorsorge immer weiter ab. Nach einer aktuellen Untersuchung der französischen Investmentbank Natixis finden Ruheständler weltweit die besten Bedingungen für Ihren Lebensabend in Westeuropa. Sieben von zehn der am besten bewerteten Länder liegen in dieser Region. Deutschland belegt Rang 13 und gehört damit nicht mehr zur Spitzengruppe der Top 10. Vor zwei Jahren noch hatte Deutschland auf dem siebten Rang gelegen. Als wesentliche Problem hat die Studie die Demographie und die hohe Steuerlast in Deutschland identifiziert. Am besten ist die Lebensqualität für Ruheständler in der Schweiz, danach folgen Island, Norwegen und Schweden. Diesen Ländern gemein ist häufig eine hohe kapitalgedeckte Altersvorsorge. Diese wird häufig durch eine hohe Aktienquote, teilweise bis zu 100 Prozent, dargestellt.