Aktien Frankfurt Eröffnung
Handelsstreit lässt Anleger erneut hoffen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Signale im Handelsstreit könnten am Freitag einen neuen Angriff auf das Jahreshoch im Dax ermöglichen. Allerdings bröckelten die Gewinne nach dem Handelsstart zunächst etwas ab. Im Vormittagshandel stieg der deutsche Leitindex zuletzt um 0,17 Prozent auf 13 202,32 Punkte, was im Wochenverlauf ein minimales Minus bedeutet. Am Dienstag noch hatte der Dax bei 13 308 Punkten einen Höchststand seit Januar 2018 erreicht, womit er seit seinem Zwischentief Anfang Oktober allein in diesem Zeitraum um 12 Prozent nach oben gesprintet war.
Für den MDax ging es am Freitag um 0,15 Prozent hoch auf 27120,58 Punkte, nachdem der Index der mittelgroßen Werte zuvor noch auf den höchsten Stand seit August 2018 geklettert war. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zuletzt 0,40 Prozent.
Die Devisenexperten der Commerzbank verwiesen für die Börsengewinne an diesem Tag auf Aussagen des Wirtschaftsberaters des Weißen Hauses. Larry Kudlow hatte am späten Donnerstagabend vor Journalisten gesagt, dass sich die Gespräche über ein erstes Teilabkommen im Handelsstreit in der finalen Phase befänden. "Das war genau das, was nötig war, um die gedrückte Marktstimmung der letzten Tage aufzuhellen", kommentierten die Commerzbank-Experten. Allerdings entspreche dies auch ziemlich genau der Rhetorik von Finanzminister Steven Mnuchin. Dieser hatte ein Abkommen zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften schon vor Monaten als "zu 99 Prozent" fertig bezeichnet.
Unternehmensseitig ging es am Freitag deutlich ruhiger zu als in den vergangenen Tagen. Die Berichtssaison nähert sich ihrem Ende. Nur noch vereinzelt werden Quartalszahlen - fast ausschließlich aus der zweiten und dritten Börsenreihe - vorgelegt. An diesem Morgen informierten LEG und Stabilus über ihre vergangenen drei Monate und was sie bis Jahresschluss oder auch im kommenden Jahr erwarten.
Der Immobilienkonzern LEG wurde wegen vorzeitiger Refinanzierungen und seiner jüngsten Wohnungskäufe zuversichtlicher für 2020, während er die Ziele für 2019 bekräftigte. Die Aktie profitierte allerdings nur kurz. Zuletzt gab sie um 1,6 Prozent nach.
Für das Papier des Autozulieferers Stabilus ging es dagegen um 6,0 Prozent hoch, es setzte sich an die SDax -Spitze. Ein Händler sprach von soliden Zahlen und leicht positiven Aussagen zu 2020. Die Zuversicht für das neue Geschäftsjahr müsse Stabilus nun aber noch näher begründen und untermauern, erwartet die US-Bank JPMorgan.
Im Dax setzten sich die Anteilsscheine von Merck mit plus 1,8 Prozent und RWE mit 1,0 an die Index-Spitze und machten damit einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wett. Obwohl sich sowohl der Spezialchemie- und Pharmakonzern als auch der Versorger am Vortag zur Vorlage ihrer Quartalsberichte optimistischer für 2019 geäußert hatten, waren die Aktien von den Anlegern mehrheitlich abgestoßen worden.
Lesen Sie auch
Qiagen profitierten im MDax mit plus 2,5 Prozent weiter von Übernahmespekulationen. Angeblich erwägt der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific eine Übernahme des Gendiagnostik- und Biotechkonzerns./ck/nas