GfK-Umfrage
Besserverdiener haben besseren Sex - Seite 2
Diese Hypothesen wurden mit repräsentativen Daten des ALLBUS (2008, 2010, 2012, N = 6732) und einer direkten Messung physischer Attraktivität geprüft. Die multivariaten Analysen (lineare Regressionsmodelle mit Interviewer-Fixed-Effects) sprechen dafür, dass in statusheterogamen Partnerschaften ein Austausch von Attraktivität gegen Status stattfindet. Je mehr Status der Partner im Vergleich zur befragten Person hat, desto attraktiver ist diese. Wird Bildung als Dimension des sozio-ökonomischen Status betrachtet, zeigen sich geschlechtsspezifische Muster. Bei weiblichen Befragten ist der Zusammenhang zwischen ihrer Attraktivität und der Bildung ihres Partners stärker als bei männlichen Befragten. Wird der International Socio-Economic Index (ISEI) als Dimension des sozio-ökonomischen Status betrachtet, weisen die Ergebnisse für Männer und Frauen gleichermaßen auf einen Austausch von Status gegen Attraktivität hin.
Eine neue „soziale Ungerechtigkeit“?
Heute werden in der politischen Diskussion ja Ungleichheiten aller Art sehr schnell als Erscheinungsformen „sozialer Ungerechtigkeit“ gewertet. Daraus werden dann regelmäßig Forderungen abgeleitet, wie diese Ungleichheiten beseitigt werden könnten. Wer weiß, wann die ersten Grünen oder Linken fordern, dass der Staat eingreifen müsse, damit die „Ungerechtigkeit“, dass Besserverdiener besseren Sex haben, durch staatliche Maßnahmen zur Förderung der Chancen von Geringverdienern oder zur Begrenzung der Chancen von Besserverdienern beseitigt wird.
Aus meiner Sicht bestätigt die Befragung nur, dass der Spruch „Geld allein macht nicht glücklich“ zu oberflächlich ist. Natürlich macht Geld allein nicht glücklich, aber mehr Einkommen führt nachgewieserweise beispielsweise zu besserer Gesundheit und einer deutlich höheren Lebenserwartung. Unterteilt man das Einkommen in seiner Spannbreite in fünf Gruppen von arm bis reich, dann liegt der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen der niedrigsten und der höchsten Einkommensgruppe bei Männern bei 10,8 Jahren, bei Frauen bei 8,4 Jahren.
Und wer besser verdient hat eben auch, wie die beiden oben zitierten Studien belegen, bessere Möglichkeiten einen attraktiveren Partner zu finden und ist zufriedener mit seinem Sexleben.
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