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    Heißes 2020: Regulierung in Deutschland!?  17219  0 Kommentare bet-at-home.com AG: Ist die Dividende in Gefahr? - Seite 2

    Für 2020 zeigt sich Ömer zunächst optimistisch. „Grundsätzlich ist unser Geschäft intakt und hat auch gute Wachstumsraten. 2020 ist in Deutschland eine Neuordnung der Regulierung bei Sportwetten geplant. Da wir die endgültige Entscheidung nicht kennen, ist heute eine seriöse Aussage für 2020 nicht möglich.“ Sofern bet-at-home das Geschäft in Deutschland unverändert betreiben kann, schätzen wir für 2020 ein EBITDA von 36 bis 40 Mio. Euro. 2020 ist ein Jahr mit einem großen Fußball-Event, was sich stets positiv auf das Geschäft des Unternehmens auswirkt. Bedenken Sie allerdings, dass Q2 wegen massiver Marketingaufwendungen nicht gut ausfallen und das Geld erst in der 2. Jahreshälfte verdient werden wird.

    Die größte Herausforderung für bet-at-home ist die fortschreitende Regulierung im Bereich der Wett- und Gaming-Anbieter. Staaten wie beispielsweise Polen legen die „Regulierung“ insofern aus, indem sie ausländischen Firmen die Tätigkeit untersagt. Hiergegen klagen viele Anbieter, da der polnische Weg gegen das EU-Recht verstößt. Das Verfahren wird aber Jahre dauern. Ähnlich erging es Ömer in der Schweiz. Da die Eidgenossen aber nicht zur EU gehören, dürften hier die Rechtsmittel begrenzt sein. Spannend wird’s ab Anfang 2020 in Deutschland durch das Inkrafttreten des dritten Glücksspielstaatsvertrages. Ziel dieses Vertrages soll sein, dass sich die Glücksspielunternehmen für eine Lizenz in Deutschland bewerben und damit im gesamten Bundesgebiet agieren können. Bet-at-home dürfte eine solche Lizenz erhalten. „Die Ausgestaltung der Vergabe der Lizenzen wird die zentrale Frage sein.“ Für den Bereich Sportwetten kann es nur positiv sein, wenn sich der Markt endlich öffnet. Wie der Vertrag schlussendlich ausgestaltet sein wird und vor allem wann, ist derzeit noch offen. Ungünstig wären nachhaltige Eckpunkte für Kunden, wie beispielsweise Verbote von Live-Wetten oder ein etwaiger Maximaleinsatz von 1 000 Euro pro Person und pro Monat sowie der Datenschutz. Kein Spieler hat Interesse, ein gläserner Kunde zu sein. Unklar ist ebenfalls, wie es im Casino-Geschäft weitergehen soll. Das größte Risiko sieht Ömer darin, dass dieses Geschäft vorerst nicht angeboten werden darf, was nicht nur für bet-at-home ein Desaster wäre. „Bei einer Überregulierung ist dem Schwarzmarkt Tür und Tor geöffnet. Kunden werden es sich nicht verbieten lassen zu wetten. Nur dann eben bei Anbietern mit Sitz auf einer schönen Insel. Das kann nicht der Wille der Länder sein“, so Ömer. Der Staat würde sich mit Einschränkungen oder Verboten selbst ins Knie schießen, da die Steuereinnahmen aus dem Geschäft rege fließen. Wird der Markt abgewürgt, würden Kunden ihre Wetten über ausländische Anbieter platzieren.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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    Heißes 2020: Regulierung in Deutschland!? bet-at-home.com AG: Ist die Dividende in Gefahr? - Seite 2 Bei unserem Treffen auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt zeigt sich bet-at-home- Vorstand Franz Ömer zuversichtlich, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. „Trotz der Unsicherheiten wegen des regulatorischen Umfeldes sind wir ganz gut unterwegs und werden unsere Ziele erreichen.“ 2019 soll sich der Brutto-Wett- und Gamingertrag zwischen 130 und 140 Mio. Euro bewegen. Das EBITDA erwartet er zwischen 29 und 33 Mio. Euro. Bereits nach neun Monaten lag das EBITDA bei 27 Mio. Euro.