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     129  0 Kommentare Familiäre Pflege führt zu Lohneinbußen bei Erwerbstätigen

    Berlin (ots) - Übernehmen Arbeitnehmer*innen über einen längeren Zeitraum
    familiäre Pflege, so wirkt sich diese direkt auf das individuelle Einkommen aus.
    Rund drei Prozent ihres Stundenlohns büßen Arbeitnehmer*innen auf dem deutschen
    Arbeitsmarkt ein, wenn sie familiäre Pflege leisten. Dies ist das Ergebnis eines
    Wissenschaftlerteams, dessen Studie "Einkommensrisiko Pflege? Der Zusammenhang
    von familiärer Pflege und Lohn" in der "Zeitschrift für Gerontologie und
    Geriatrie" erschienen ist.

    Die Wissenschaftler*innen Ulrike Ehrlich (Deutsches Zentrum für Alterfragen),
    Lara Minkus und Moritz Heß (beide Universität Bremen) gehen in ihrer Studie der
    Frage nach, ob, und wenn ja, in welchem Ausmaß sich familiäre Pflege auf den
    Stundenlohn von Erwerbstätigen auswirkt. Sie kommen zu folgendem Ergebnis: Der
    Stundenlohn pflegender Angehöriger reduziert sich um etwa 2,7 Prozent, sobald
    sie neben der Berufstätigkeit Pflege- und Sorgetätigkeiten übernehmen. "Unsere
    Ergebnisse deuten darauf hin, dass erhebliche unerklärte pflegebedingte
    Lohneinbußen für Frauen und Männer bestehen, die mit gängigen lohnrelevanten
    Faktoren, wie bspw. der Arbeitsmarkterfahrung, nicht erklärt werden können", so
    Ulrike Ehrlich.

    Damit bietet die Studie eine neue Erklärung für den Lohnabstand zwischen Frauen
    und Männern (den sogenannten Gender Pay Gap): Familiäre Pflege führt, wenn sie
    parallel zur Erwerbstätigkeit geleistet wird, zu Lohneinbußen. "Zwar sind diese
    Lohneinbußen sowohl für Frauen als auch für Männer vorhanden, jedoch übernehmen
    Frauen sehr viel häufiger familiäre Pflegearbeit und sind daher auch deutlich
    öfter von den damit einhergehenden nachteiligen Effekten auf den Lohn
    betroffen", verdeutlicht Ulrike Ehrlich.

    Ehrlich, U., L. Minkus and M. Hess. 2019. "Einkommensrisiko Pflege? Der
    Zusammenhang Von Familiärer Pflege Und Lohn." Zeitschrift für Gerontologie und
    Geriatrie. doi: 10.1007/s00391-019-01666-5.

    Pressekontakt:

    Sylvia Nagel
    Deutsches Zentrum für Altersfragen
    Pressestelle
    https://www.dza.de/presse.html
    sylvia.nagel@dza.de
    Tel.: 030 / 260 740 73

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/131425/4487487
    OTS: Deutsches Zentrum für Altersfragen




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