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     356  0 Kommentare “Haben die nachhaltige, europäische Antwort auf den Lithium-Akku gefunden“ – Interview mit Dr. Olaf Conrad, JenaBatteries GmbH - Seite 2

    Besonders wichtig ist in Zeiten knapper Metallressourcen die Tatsache, dass für die Herstellung keine kritischen Rohstoffe aus unsicheren Herkunftsländern benötigt werden. Deren Beschaffung geht oft mit Raubbau an der Natur einher oder findet unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen statt – seien das beim Abbau von Lithium beispielsweise Grundwasserabsenkungen im Umland südamerikanischer Salzwasserseen oder die Kobaltförderung durch Kinderarbeit im Kongo. Unsere Batterie kann hingegen vollständig in Europa produziert werden. Die BASF ist als Lieferant eines Speicherstoffes ein wichtiger regionaler Partner, der gleichzeitig global aufgestellt ist.

    Anleihen Finder:
    Was sind die Leitungsmerkmale Ihrer metallfreien Redox-Flow-Batterie?

    Olaf Conrad: Bei den Flussbatterien handelt es sich um wiederaufladbare Großbatteriemodule mit den Abmessungen eines Übersee-Containers und einer Speicherkapazität von 400 kWh. Mehrere solcher Module können in Zukunft zu Stromspeicherstationen zusammengeschaltet werden. Sie zeichnen sich durch eine lange Planlebensdauer von 20 Jahren aus und werden als schlüsselfertige Lösung mit allen für den Betrieb notwendigen Komponenten, insbesondere auch den perfekt auf das System abgestimmten Wechselrichtern, ausgeliefert.

    Anleihen Finder: In welchen Bereichen kann Ihre Batterie zum Einsatz kommen? Wie groß ist der Markt dafür?

    Olaf Conrad:  In einer aktuellen Studie erwartet das Beratungsunternehmen McKinsey einen Bedarf an stationären Speichern von 450 Gigawattstunden im Jahr 2030. Dies ist eine enorme Zahl. Sie entspricht über 30 Milliarden Handyakkus oder einer Million unserer neuen Batteriemodule in der Größe eines Schiffscontainers.

    „Die Batterie ist etwa als Quartierspeicher geeignet, um Wohnquartiere mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen“

    Ich denke, als „Enabling Technology“ kann unsere metallfreie Flussbatterie die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle in allen Gesellschaftsbereichen sein. Die Flussbatterie ist zum Beispiel als Quartierspeicher geeignet. Als solcher versorgt sie Wohnquartiere und Nachbarschaften rund um die Uhr mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Sie macht damit grünen Strom auch für Mieter und Kleinverbraucher verfügbar, die keine eigene Anlage installieren können. Im Gegensatz zu kleinen Heimspeichern können so Skaleneffekte genutzt und Installationskosten gespart werden. Auch die Industrie rüstet schrittweise um und bereitet sich auf eine CO2-neutrale Produktion vor. Metallfreie Flussbatterien können hier die Eigenstromerzeugung aus Solar- und Windparks verstetigen und durch die Vermeidung von Stromlastspitzen die Kosten für Netznutzungsentgelte reduzieren.

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    Verfasst von Anleihen Finder
    “Haben die nachhaltige, europäische Antwort auf den Lithium-Akku gefunden“ – Interview mit Dr. Olaf Conrad, JenaBatteries GmbH - Seite 2 Die JenaBatteries GmbH hat ein innovatives Batterien-Forschungsprojekt der Universität Jena weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht. Das junge Unternehmen hat zum weiteren Vertriebsausbau der Speicherlösung eine Crowdfunding-Kampagne für ein …

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