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    Wasserstoff und Batterie-LKWs  21109  0 Kommentare Wie es um Nikola steht – Analyst: „Eine derartige Ansammlung von Verfehlungen sagt eigentlich schon alles aus“

    Noch 2020 war das Elektro- und Wasserstoff-LKW-Start-up Nikola das Thema an der Wall Street. Doch nach den Betrugsvorwürfen und dem Kurseinbruch ist es ruhig geworden rund um Nikola. Wie Analysten die Lage einschätzen.

    Seit dem SPAC-Börsengang im Sommer 2020 ist der Kurs der Nikola-Aktie um mehr als 85 Prozent eingebrochen. Der Grund: Der Leerverkäufer Hindenburg Research hatte im September 2020 dem zukünftigen Hersteller von batterieelektrischen und brennstoffzellenbetriebenen Schwerlastwagen Betrug und Irreführung vorgeworfen. Das Start-up aus Arizona musste daraufhin zugeben, dass Aussagen von Nikola-Gründer Trevor Milton zu den technischen Fähigkeiten des Unternehmens ganz oder teilweise unzutreffend waren. Milton trat infolgedessen wegen irreführender Unternehmenskommunikation von seinen Posten bei Nikola zurück.

    Nikola Corporation

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    ISIN:US6541101050WKN:A2P4A9

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    Vor rund zwei Wochen hat Nikola nun seine Finanzergebnisse für das erste Quartal 2021 veröffentlicht: Das Unternehmen ist weiterhin umsatzlos. Das operative Ergebnis lag bei minus 120,590 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es minus 31,997 Millionen US-Dollar gewesen.

    Das Nettoergebnis für die ersten drei Monate dieses Jahres lag bei minus 120,224 Millionen US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatten Nikolas Verlust "nur" bei 33,146 Millionen US-Dollar gelegen. Das Ergebnis je Aktie betrug damit im ersten Quartal 2021 minus 0,31 US-Dollar (Vorjahr: minus 0,12 US-Dollar).

    Der operative Cash-Flow des angeschlagenen Start-ups lag im ersten Quartal 2021 bei minus 59,249 Millionen US-Dollar (Vorjahr: minus 21,9 Millionen US-Dollar). Insgesamt verfügt Nikola noch über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 763,750 Millionen US-Dollar. Ende Dezember 2020 waren es noch 840,913 Millionen US-Dollar gewesen.

    Mark Russell, CEO von Nikola, gibt sich trotzdem kämpferisch: „Nikola hat im ersten Quartal unsere zuvor kommunizierten Meilensteine ​​erreicht und unseren Geschäftsplan umgesetzt. Wir haben weitere Erfolge bei der Inbetriebnahme und Validierung des batterieelektrischen Nikola Tre erzielt und stehen kurz vor der Fertigstellung unserer beiden Produktionsstätten in Ulm, Deutschland und Coolidge, Arizona.“

    Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, ist bei der Nikola-Aktie jedoch äußerst skeptisch. Gegenüber wallstreet:online sagte er: „Schon vor zwei Monaten wurde Nicola von der US-Börsenaufsicht SEC vorgeladen, die vom Vorstand prognostizierten Cashflows für 2021 und die voraussichtliche Verwendung von Mitteln aus Kapitalerhöhungen, die in diesem Jahr erst noch durchgeführt werden sollen, zu erklären. So plant Nikola, in diesem Jahr Aktien im Wert von bis zu 100 Millionen US-Dollar auszugeben. Diese Vorgehensweise entspricht nicht ganz den Regeln, da für solche Fälle die Veröffentlichung eines Wertpapierprospekts vorgesehen ist.“

    Hasler verweist auch auf die irreführende Unternehmenskommunikation des zurückgetretenen Nikola-Gründers Trevor Milton in der Vergangenheit. Er zieht deshalb folgendes Fazit: „Eine derartige Ansammlung von Verfehlungen sagt eigentlich schon alles aus, was auch von der SEC so bestätigt wird, die seither SPACs wesentlich stärker untersucht und sogar eine Haftung der Vorstände für unzutreffende zukunftsorientierte Aussagen in Aussicht gestellt hat.“

    Dan Ives, Analyst bei der US- Investmentfirma Wedbush, ist bei der Nikola-Aktie etwas optimistischer. Zwar setzte er laut MarketWatch das Kursziel für Nikola Ende April von 25 auf 13 US-Dollar herunter, trotzdem bleibt er grundsätzlich optimistisch, „dass die Elektro- und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Ambitionen des Unternehmens im Semi-LKW-Markt realisierbar sind“. Allerdings sei der Zeitplan für die kommenden Jahre unrealistisch. Sein Rating für die Nikola-Aktie beließ Ives auf "Neutral".

    Tatsächlich scheint Nikola einen vollständig fahrtüchtigen Prototypen des batterieelektrischen Schwerlastwagen Nikola Tre entwickelt zu haben. Dies belegen mehrere Videos auf YouTube. Der batterieelektrische Nikola Tre sollen noch in diesem Jahr im Joint-Venture-Fertigungswerk auf dem Iveco-Campus in Ulm produziert werden.

    Die Entwicklung eines batterieelektrischen Schwerlastwagens ist aber kein Alleinstellungsmerkmal von Nikola: So haben beispielsweise BYD, Daimler, Tesla Semi, E-Force und Futuricum bereits schwere Elektrolastkraftwagen entwickelt. Hyundai hat sogar schon den Brennstoffzellen-LKW Xcient Fuel Cell fertiggestellt. Zwei dieser Brennstoffzellen-LKW sind laut der Solothurner Zeitung bereits seit Oktober 2020 in der Schweiz im Einsatz.

    Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion.





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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