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     1460  0 Kommentare Beim Währungsabwertungskrieg liefert die Geldpolitik die Munition - Seite 2

    Die Fed war ja immer schon eine Art Förderbank für amerikanische Interessen. Und mittlerweile ist sie auch im Außenhandel übergriffig geworden. Offiziell will die Fed natürlich nicht als willfähriger Stiefelknecht in Erscheinung treten. In Sonntagsreden sprechen sich die Notenbanker stets für Stabilität aus. Doch sollte man nie einem Löwen trauen, der für friedliche Koexistenz mit Antilopen plädiert.

    Bei ihrer währungsschwächenden Zins-Diät lässt sich die Fed auch von der aktuell in Amerika galoppierenden Preissteigerung nicht irritieren. Für sie ist Inflation wie ein Ball. Wirft man ihn in die Luft, fällt er anschließend wieder zu Boden.   

    Ein starker Dollar schwächt Amerika auch geopolitisch

    Mit einer Strong Dollar-Politik sägte Amerika am geopolitischen Ast, auf dem es auch zukünftig noch sitzen will. Denn Dollar-Hausse bedeutet Währungs-Baisse in den Schwellenländern. Diese schnürte den Emerging Markets beim Schuldendienst den Hals zu, denn sie nehmen immer noch gerne Fremdmittel in US-Dollar auf. Nicht zuletzt fehlte ihnen dann die Kaufkraft für amerikanische Importe.    

    Vor allem stießen die USA mit Hartwährungspolitik die chinesischen Anrainerstaaten vor den Kopf. Das wäre ein Steilpass für China, die böse von Amerika geprellten Schwellenländer noch mehr unter seine „fürsorglichen“ Fittiche zu nehmen. Über süßsaure Machtpolitik - erst die heißen Schmuseeinheiten über Investitionen, dann die eiskalten wirtschaftlichen Abhängigkeiten - würde China seine Machtposition in der immer bedeutender werdenden Pazifikregion zulasten Washingtons ausbauen.  

    So wie die Fed beim „Kaputtrüsten“ der Sowjets tatkräftig mitgeholfen hat, wird sie auch ihre Pflicht tun, um China die Emerging Markets auszuspannen.  

    Weltweiter Export-Darwinismus: Nur der Währungsschwache überlebt

    Neben Amerika ist aber ebenso China in den Währungsabwertungskrieg eingetreten. Da ist es sehr praktisch, wenn sich der Renminbi nicht wie Dollar, Yen oder Euro marktwirtschaftlich frei bewegt, sondern planwirtschaftlich an der kurzen Leine gehalten wird. Die KP in Peking weiß, dass FKK - Freikonvertierungskultur - die chinesische Währung nach oben aus- und die Exporte nach unten einbrechen ließe.     

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Beim Währungsabwertungskrieg liefert die Geldpolitik die Munition - Seite 2 Beim Währungsabwertungskrieg liefert die Geldpolitik die Munition Früher brauchte das handels- und haushaltsdefizitäre Amerika Auslandskapital wie Luft zum Atmen. Das hatte Vorteile für alle Beteiligten: US-Anleihen zahlten hohe Renditen, stärkten …