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    Bundesschatzbrief  197  0 Kommentare Sichere Geldanlagen, wo ist „Günther Schild“?

    Sicherheit ist Trumpf. Das gilt auf jeden Fall für die Mehrheit der Deutschen Sparer. Früher war das einfach. Seit Ende der Sechziger konnten deutsche Anleger einen „Schatz“ kaufen – den Bundesschatzbrief.

    Die Zinsen orientierten sich am Markt, und da es in früheren Jahrzehnten noch Zinsen gab, wurden die Bundeswertpapiere schnell populär. Als Werbefigur wurde eine Schildkröte namens „Günther Schild“ für deutsche Sparer populär. Doch die Bundesrepublik Deutschland stellte 2013 die Ausgabe ihrer Schatzbriefe ein.

    Ein paar Jahre länger überdauerte noch die Tagesanleihe. Im Jahr 2008 eingeführt, konnte ein Sparer, ähnlich wie Tagesgeld bei der Bank Geld parken und jeden Tag abheben. Der Zins orientierte sich am europäischen Vergleichszinssatz EIOPA. Der große Vorteil war, dass es keine Gebühren kostete. Die Banken waren nicht glücklich über die neue Konkurrenz. Denn spätestens mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 und der anschließenden Finanzkrise, war das Vertrauen in die Banken erheblich erschüttert. Beim Staat schienen ihnen ihre Ersparnisse sicherer. Auf dem Höhepunkt der Krise, Ende des Jahres 2008, befanden sich 3,2 Milliarden Euro in der Tagesanleihe. Die Folgen der Finanzkrise führten aber dazu, dass das Geschäft für den Bund immer unrentabler wurde. Die Zinsen sanken gegen Null. Das Geschäft lohnte sich nicht mehr, der Verwaltungsaufwand war dafür zu hoch. Ende des Jahres 2019 wurde dann auch die Tagesanleihe und „Günter Schild“ endgültig in den Ruhestand geschickt.

    Die „Merkel-Garantie“

    Seitdem sind Fest- und Tagesgeld die Favoriten für sichere Anlagen in Deutschland. Zwar gibt es auch hier keine Zinsen, aber die vermeintliche Sicherheit tröstet darüber hinweg. Der 5. Oktober 2008 hat sich tief in das deutsche Bewusstsein eingeprägt. Denn zum Höhepunkt der europäischen Finanz- und Bankenkrise traten Kanzlerin Angela Merkel und der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück gemeinsam vor die Kameras und verkündeten eine Garantie. „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung.“ Damit garantierten die beiden etwas, was der Staat streng genommen gar nicht garantieren kann. Aber sie hatten Erfolg und die Sparer brachten ihr Geld zur Bank. Allein im Oktober 2008 schwollen die Einlagen um 39 Milliarden Euro an. Allerdings hat die „Merkel Garantie“ keinerlei gesetzlich bindende Wirkung. Es ist lediglich eine politische Willenserklärung, die ökonomisch niemals aufrechtzuerhalten gewesen wäre.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Bundesschatzbrief Sichere Geldanlagen, wo ist „Günther Schild“? Sicherheit ist Trumpf. Das gilt auf jeden Fall für die Mehrheit der Deutschen Sparer. Früher war das einfach. Seit Ende der Sechziger konnten deutsche Anleger einen „Schatz“ kaufen – den Bundesschatzbrief. Die Zinsen orientierten sich am Markt, und da es in früheren Jahrzehnten noch Zinsen gab, wurden die Bundeswertpapiere schnell populär. Als Werbefigur wurde eine Schildkröte namens „Günther Schild“ für deutsche Sparer populär. Doch die Bundesrepublik Deutschland stellte 2013 die Ausgabe ihrer Schatzbriefe ein.

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