Aktien im Minus
Commerzbank, Lufthansa: Lindner will Steuergelder-Stecker ziehen
Schon seit 2009 sind die Steuerzahler an der Commerzbank beteiligt. Unter dem neuen Finanzminister Lindner könnte sich das ändern. Gleiches gilt für die Lufthansa. An der Börse wurde die Meldung mit Verlusten quittiert.
Die Commerzbank-Aktie gehörte an einem ohnehin schon miesen Wochenstart zu den Verlierern. Zeitweise rutschte die Aktie mehr als vier Prozent ab. Der Grund dafür war unter anderem im Handelsblatt nachzulesen. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte darin erklärt. "Auf Dauer wird der Staat nicht Shareholder der Commerzbank sein".
Der Bund ist seit der Finanzkrise an der zweitgrößten deutschen Bank beteiligt, derzeit beträgt der Anteil rund 15,6 Prozent. Der Staat hatte damals fünf Milliarden Euro investiert.
Allerdings fügte Lindner hinzu: "Aber bei dereinst anstehenden Entscheidungen werde ich sowohl die Vermögensinteressen der Steuerzahler im Blick behalten als auch die Bedeutung der Commerzbank für unsere mittelständische Wirtschaft." Nicht nur die Commerzbank muss wohl langfristig auf den Staat als Ankerinvestor verzichten. Auch andere Staatsbeteiligungen wie bei der Lufthansa will FDP-Mann Lindner zurückfahren. „Ich bin davon überzeugt, dass der Staat sich aus diesen Beteiligungen möglichst schnell zurückziehen muss“, sagte Lindner. „Bei der Lufthansa ist der Einstieg in den Ausstieg bereits erfolgt.“
Coba-Chef Manfred Knof reagierte gelassen und sogar mit Zustimmung auf die Gedankenspiele aus dem Finanzministerium. "Als private Bank glauben wir, dass es natürlich besser ist, wenn wir später auch unabhängig sind und wenn auch irgendwann mal der Staat sicherlich wieder rausgeht." Am Donnerstag stellt Knof die Jahresbilanz 2021 der Commerzbank vor.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion
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