Zinswende eingeleitet

Fed: Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte nur der Anfang – Wie reagiert die Börse?

Die US-Notenbank Federal Reserve hat erwartungsgemäß die Zinswende eingeleitet: Der US-Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Damit liegt er nun in einer Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent – zuvor waren es Null bis 0,25 Prozent gewesen.

Es ist die erste Zinserhöhung der Fed seit drei Jahren, doch weitere dürften folgen. In einer nach der Fed-Sitzung am Mittwochabend veröffentlichten Mitteilung heißt es: wir "gehen davon aus, dass eine kontinuierliche Erhöhung der Zielspanne angemessen sein wird."

Bis zum Jahresende halten die US-Notenbanker ein Leitzinsniveau in der Spanne von 1,75 bis zwei Prozent für adäquat. "Das heißt, der Leitzins könnte auf jeder Sitzung bis Jahresende angehoben werden", erklärte LBBW-Analyst Elmar Völker gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ). Bis zum Ende des Jahres 2023 könnte der US-Leitzins sogar auf 2,8 Prozent steigen.

Weiterhin teilte die Federal Reserve mit, dass sie ihre Bilanzsumme abbauen wolle. Man wolle "seine Bestände an Staatsanleihen, Schuldverschreibungen und mit Hypotheken gesicherten Wertpapieren reduzieren", heißt es von Seiten der Fed. Details wurden vorerst nicht genannt.

Im Rahmen der Corona-Pandemie war die Bilanzsumme der Fed auf neun Billionen US-Dollar angestiegen. Mit der nun angekündigten Bilanzreduzierung würde dem Markt Liquidität entzogen. Beide Maßnahmen – Zinserhöhung und Bilanzsummenabbau – dienen dazu die stark gestiegene Inflation in den USA zu bekämpfen.

Die Wall Street reagierte verhalten auf den Zinsentscheid der Fed: Nach der verkündeten Zinserhöhung gaben große US-Indizes zunächst zeitweise nach. Doch sie schlossen den Handelstag schließlich deutlich im Plus ab. Der Technologie-Aktienindex Nasdaq 100 beendete den gestrigen Handelstag 3,70 Prozent im Plus bei 13.956,78 Punkten. Der Dow Jones legte rund 1,6 Prozent zu und ging bei 34.063,10 Punkten aus dem Handel.

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion