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    Geldmarkt  369  0 Kommentare Schreckgespenst Stagflation - Seite 2

    Die Lohn-Preis-Spirale

    Die Angst vor der Lohn-Preis-Spirale ist derzeit allgegenwärtig. Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage des Familienunternehmer-Verbands bezeichnen 89 Prozent der knapp 800 befragten deutschen Unternehmen diese Gefahr als „groß“ oder „sehr groß“. Die Gewerkschaften stehen in den Startlöchern. Bei der ersten Ölkrise in den 70er Jahren war sie der Auslöser für eine Stagflation und bescherte der jungen Bundesrepublik die erste Wirtschaftskrise. Löhne und Preisniveau treiben sich gegenseitig voran und heizen so die Inflation immer weiter an. Die gestiegenen Löhne führen einerseits zu steigenden Produktionskosten, andererseits zu einer wachsenden Nachfrage durch die höhere Kaufkraft. Die gestiegenen Produktionskosten werden an den Kunden in Form von Preisanhebungen am Produkt weitergegeben. Das führt wiederum zu weiteren Forderungen, die Löhne zu erhöhen und somit an das Preisniveau anzupassen. Die fortwährenden Lohn- und Preissteigerungen lösen eine Art Kettenreaktion aus, in der Lohn und Preis im Wechsel immer weiter ansteigen.

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    Hat die EZB die Inflationsdynamik unterschätzt?

    Mittlerweile ist auch die EZB besorgt. Ging man noch im Herbst letzten Jahres von einem temporären Inflationsrisiko aus, ist diese Einschätzung derzeit nicht mehr zu halten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat nun eine erste Leitzinserhöhung für Juli in Aussicht gestellt. Weitere sollen folgen. Bei der ersten Ölpreiskrise 1973 waren die Zentralbanken unvorbereitet und griffen erst sehr spät ein. Einige Ökonomen sehen derzeit Parallelen und vermuten das die EZB die Inflationsdynamik unterschätzt hat und sie vermutlich nicht mehr rechtzeitig in den Griff bekommt. Verstärkt wird das Problem, das durch die hohen Staatsverschuldungen zinstechnisch wenig Spielraum bleibt, um wirklich gegenzusteuern.

    Zeitenwende auch im Depot

    Anleger haben dagegen Möglichkeiten gegenzusteuern und sollten ihre Depots entsprechend anpassen. Denn die nahe Zukunft wird aus Anlegersicht herausfordernd. Ein aktives Management der Depots wird für die nächsten Jahre wieder wichtiger. Rein passive Investments werden es in diesem Umfeld schwerer haben. Stagflation begünstigt tendenziell defensive Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen für den Alltag der Menschen unverzichtbar sind. Unabhängig davon, ob die Inflation hoch ist oder nicht, müssen die Menschen beispielsweise immer noch Lebensmittel kaufen und ihre Stromrechnungen und Mieten bezahlen. Auch Aktien aus dem Gesundheitssektor stehen bei vielen Analysten derzeit hoch im Kurs. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach mit Beginn des Ukraine Krieges von einer „Zeitenwende“. Mit dieser Aussage hat er vermutlich nicht übertrieben. Die Welt wird nach diesem Konflikt eine andere sein. Die Zeiten ändern sich auch an den Börsen, aber gute Unternehmen zu niedrigen Bewertungen bleiben auch in Zukunft die beste Anlage. Wir unterstützen Sie gerne dabei genau diese Unternehmen zu finden.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Geldmarkt Schreckgespenst Stagflation - Seite 2 Manchmal ist die Vergangenheit aktueller, als einem lieb sein kann. Es ist fast fünfzig Jahre her, da löste ein geopolitischer Konflikt die erste große Wirtschaftskrise in der noch jungen BRD aus. Völlig unerwartet überfielen arabische Truppen 1973 Israel – an Jom Kippur, dem heiligsten jüdischen Feiertag. Allerdings hatte der lokale Konflikt wie so oft auch eine globale Dimension. Die arabischen Länder verhängten ein Ölembargo, das die USA und Europa empfindlich zu spüren bekamen. Die Folgen waren wirtschaftlich verheerend. Der Ölpreis verdoppelte sich binnen kürzester Zeit. Besonders energieabhängige Unternehmen fuhren die Produktion zurück.

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