Windkraftanlagenbauer
Finanzspritze für Nordex – Was macht die Aktie?
Der Windkraftanlagenbauer Nordex verschafft sich durch eine Privatplatzierung frisches Geld. Die Aktie gewinnt daraufhin deutlich hinzu.
Nordex hat sich von seinem spanischen Ankeraktionär Acciona eine Finanzspritze geholt. Bei der Kapitalerhöhung von nahezu 10 Prozent in Form einer Privatplatzierung werde ein Brutto-Emissionserlös von rund 139,2 Millionen Euro erzielt, teilte Nordex am Sonntagabend mit. An Acciona seien gut 16 Millionen Aktien für je 8,70 Euro verkauft worden. Der Preis entspricht dem Xetra-Schlusskurs von Freitag. Acciona erhöhte damit seine Beteiligung an Nordex von 33,6 auf 39,6 Prozent.
Nordex ist mit hohen Verlusten in das Jahr 2022 gestartet. Mit dem neuen Kapital wolle das Unternehmen die Kasse und die Bilanz aufbessern. Zudem wolle sich der Hamburger Windanlagenbauer gegen die kurzfristigen Risiken absichern, denen der Windkraftsektor aktuell ausgesetzt sei. Als Gründe nannte Nordex die Kosten für die Neuausrichtung der Rotorblattfertigung, eine geringere Installationsleistung sowie gestiegene Kosten bei Rohstoffen und Logistik.
Bei der Zahlenvorlage hielt Nordex an seiner bereits Ende Mai gesenkte Prognose für 2022 fest. Der Windanlagenbauer war kürzlich aus dem Kleinwerteindex SDax der Deutschen Börse genommen worden. Grund dafür war ein Hackerangriff, der die rechtzeitige Vorlage der Quartalszahlen verhinderte. Aber im September könnte Nordex wieder in den SDax aufgenommen werden.
Im frühen Xetra-Handel liegt die Nordex-Aktie heute mit 9,24 Prozent im Plus. Ein Anteilsschein kostet derzeit 9,64 Euro (Stand 27.06.2022, 11:37 Uhr). In den vergangenen fünf Tagen verzeichnete
die Aktie ein Minus von 5,94 Prozent.
Aufgrund der Privatplatzierung von Anteilen beim Aktionär Acciona hat Jefferies die Einstufung für Nordex auf "Buy" belassen. Das Kursziel beträgt 16 Euro. Der Schritt sei erwartet worden, der Zeitpunkt sei aber überraschend, schreibt Jefferies-Analyst
Constantin Hesse.
Autorin: Laura Ehrhardt, wallstreet:online Zentralredaktion
Erstellt mit Agenturmaterial (dpa).
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