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    Moventum Marktkommentar  219  0 Kommentare USA: Fed stemmt sich weiter massiv gegen die Inflation

    Regelmäßig blicken die Experten von Moventum AM auf die vergangene Woche zurück und kommentieren das Geschehen.

    Die Hoffnung auf eine langsamere Gangart bei den Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed bleibt eines der beherrschenden Themen an den Finanzmärkten. Doch Fed-Chef Powell dämpfte die Hoffnungen auf einen Wechsel zu einer weniger restriktiven Haltung. Die Fed wolle sich nicht auf die Höhe der Zinsschritte, sondern auf den finalen Zinssatz fokussieren, an dem dieser Zinserhöhungszyklus sein Ende finden werde. Es wäre sehr verfrüht, jetzt über eine Pause oder ein Ende der Zinserhöhungen nachzudenken. Zwischenzeitlich wurde am Geldmarkt ein Leitzins von rund fünf Prozent im Frühjahr 2023 eingepreist. Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich weiter sehr robust. So stiegen die Beschäftigung und die Löhne stärker als erwartet, allerdings legte die Arbeitslosenquote leicht zu.

    Obwohl sich die deutsche und französische Wirtschaft im dritten Quartal als widerstandsfähig erwiesen, steuert die Eurozone auf eine Rezession zu, da sich der Preisdruck auf die Haushalte verschärft. Das Verbrauchervertrauen bleibt trotz eines leichten Anstiegs so niedrig wie nie seit Einführung des Euro. Auch die Unternehmensstimmung hat sich verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex fiel auf 47,3 und liegt so tief wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die deutsche Industrie verzeichnet deutlich sinkende Auftragseingänge aus dem Ausland.

    Die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone erreichte im Oktober mit 10,7 Prozent einen Rekord. Auch die Kerninflation verzeichnete mit fünf Prozent ein Allzeithoch. EZB-Präsidentin Lagarde warnte nach der Zinserhöhung auf zwei Prozent vor einer sich festsetzenden Teuerung. Man stelle fest, dass sich die Energiekosten auf immer mehr Bereiche auswirkten. Notfalls könne man den Kurs verschärfen.

    In China überraschte das BIP mit einem unerwartet kräftigen Zuwachs von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Belastungen gehen nach wie vor von der Null-Covid-Strategie der Regierung aus, obgleich es Spekulationen um eine Lockerung der Maßnahmen gibt. Die Lage im Immobiliensektor bleibt weiterhin extrem angespannt.

    Die vor Wochen sehr negative Stimmung und geringe Risikopositionierung der Anleger trug zu einer sehr positiven Aktienmarktentwicklung bei. Fundamental spricht einiges dafür, dass dies eine erneute Bärenmarktrallye sein könnte. Im Technologiesektor sorgten enttäuschende Unternehmensergebnisse und -ausblicke für Kurskorrekturen. Entsprechend entwickelten sich Value-Titel deutlich stärker als Growth. Für die Moventum-Portfolios hatte dies aufgrund der ausgewogenen Aufstellung keinen maßgeblichen Einfluss. Die höhere Gewichtung Japans konnte nicht zur Überrendite genutzt werden. Ebenso konnten die Portfolios durch die reduzierte Gewichtung Europas nicht voll an der starken Erholung partizipieren. Positiv trug die Untergewichtung der Schwellenländer und die stärkere Betonung Lateinamerikas bei. Auffällig war die sehr gute Wertentwicklung des Energiesektors, der in den Portfolios zurzeit unterrepräsentiert ist. Positiv beigetragen hat die Übergewichtung in den Sektoren Versorger und Industrie.

    Auf der Rentenseite verliefen die Entwicklungen uneinheitlich. Während die Zinsen am US-Anleihemarkt leicht zulegten und der US-Dollar bis knapp zur Euro-Parität abwertete, kamen die längeren Euro-Zinsen leicht zurück. Auch die Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen und High Yields reduzierten sich leicht. In den Schwellenländern waren leicht höhere Spreads zu verzeichnen. Aufgrund der defensiven Positionierung der Portfolios über geldmarktnahe Anlagen und einem reduzierten Engagement in Spreadsektoren konnten die Strategien davon nur eingeschränkt profitieren.

    Das PWM-Portfolio profitierte in fast allen Sub-Anlageklassen vom positiven Umfeld, konnte daran aber aufgrund der defensiven Ausrichtung nur eingeschränkt teilnehmen. Negative Beiträge kamen aus Gold, Merger Arbitrage und der Abwertung des chinesischen Yuans. Erwähnung verdienen im Alternatives Segment sehr erfreuliche Ergebnisse bei einer Long-Short-Equity-Strategie und aufgrund einer Beruhigung des volatilen Marktumfelds bei einer Optionsprämien-Sammler-Strategie. Auch Mischfonds und Rentenstrategien mit Kreditlastigkeit konnten positiv beitragen.

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    Moventum S.C.A. als unabhängiger Financial Service Partner bietet Finanzdienstleistern wie Beratern und Vermögensverwaltern sowie institutionellen Kunden aus aller Welt seit mehr als 20 Jahren eine Heimat. Die digitale Plattform „MoventumOffice“ ermöglicht Zugang zu mehr als 10.000 Fonds, ETFs und weiteren Wertpapieren. Darüber hinaus können Finanzberater hier Depots für ihre Kunden eröffnen, Handelsaufträge platzieren sowie Analyse-, Reporting- und Support-Tools nutzen. Institutionelle Kunden können ihren kompletten Fondshandel mit komplementären Services im Rahmen einer Sammel- oder Einzeldepotführung bei Moventum auslagern. Für Asset-Manager werden weitreichende Fondsservices übernommen: von der Register- und Transferstelle über Fondsbuchhaltung bis zu Unternehmensverwaltung und Domizilierungsservice.



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    Carsten Gerlinger
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    Carsten Gerlinger ist mit über 30 Jahren Berufserfahrung – davon allein gut zwanzig Jahre in den Bereichen Private Banking und Portfoliomanagement am Finanzplatz Luxemburg – ein ausgewiesener Kenner der internationalen Finanzmärkte. Vor seinem Wechsel 2015 zu Moventum arbeitete der Certified European Financial Analyst (CEFA) bei der Luxemburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Quint:Essence Capital S.A. Weitere berufliche Stationen waren die Commerzbank, die DZ Bank und die Deutsche Bank.
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    Verfasst von Carsten Gerlinger
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