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    Kursfeuerwerk oder Strohfeuer?  19562  1 Kommentar Euphorie erstickt Kritik - Warum man die Börsenparty am besten absagen sollte

    Während die Märkte euphorisch auf die aktuellen Inflationsdaten aus den USA reagieren, warnen Experten davor, zu viel in die Daten eines Monats hineinzuinterpretieren. Unbequeme Börsianer.

    Die Teuerungsrate in den USA fiel im Oktober mit 7,7 Prozent geringer aus als von Experten erwartet. Noch im Vormonat September hatte sie bei 8,2 Prozent gelegen. Obschon der Rückgang noch nicht allzu groß ist, versetzte er die Märkte dennoch in Euphorie.

    Viel im Grünen zurzeit: So verzeichnete der US-amerikanische Leitindex Dow Jones nach Bekanntgabe der Daten einen deutlichen Wertzuwachs. Beim Handelsstart in New York lag er mit 2,8 Prozent im Plus. Auch der Aktienindex S&P 500, der die Aktien der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen umfasst, stieg um 3,6 Prozent. Auf die US-Inflationsdaten reagierte auch der deutsche Leitindex Dax. Er schloss den gestrigen Handelstag mit einem Plus von 3,5 Prozent.

    Für Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank, stellt der Inflationsrückgang einen Wendepunkt dar. Dies zeige, dass "die Erholung der Märkte nicht nur eine Bärenmarktrally, sondern ein bereits nachhaltiger Anstieg" war. Laut Beil sinke damit die Wahrscheinlichkeit einer Rezession, gleichzeitig erhöhe sich die Chance, dass die Kurse weiter steigen.

    Die kritischen Stimmen in der Börsengemeinde gehen fast unter. Einige Marktbeobachter und Top-Börsianer wie zum Beispiel unser FAST BREAK-Chefredakteur Stefan Klotter sind mehr als zurückhaltend. Klotter schrieb in seiner aktuellen FAST BREAK-Ausgabe: "Ich habe mich heute und in den letzten Tagen viel und lange mit Analysten und Finanzmarktexperten unterhalten und man war sich einig, dass insbesondere die heutige Rallye vollkommen übertrieben ist", so Kollege Stefan Klotter, der Ihnen hier seinen kostenlosen Report "So finden Sie Gewinner-Aktien" zum Download anbietet. Gratis! (Empfehlung: Steigen Sie bei meinem Kollegen einfach hier direkt ein! Es lohnt sich. Zahlt sich wirklich aus!)

    Auch andere Marktbeobachter halten die aktuelle Euphorie für deutlich zu verfrüht. Selbst wenn sich die Preissteigerungen weiterhin abschwächen, "werde eine höhere Inflationsrate als bisher zu einer Konstante", sagt Victor Zhang, CIO von American Century Investments. Das Risiko einer Rezession läge aktuell bei 60 Prozent, berechnet Zhang. Es habe sich damit innerhalb weniger Monate verdoppelt.

    Zahng glaubt, dass nur der gesunde Arbeitsmarkt das National Bureau of Economic Research (NBER) bislang davon abgehalten habe, eine offizielle Rezession auszurufen. Denn die Zahlen des Bureau of Economic Analysis (BEA) sind eindeutig: Die US-Wirtschaft weist in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen ein negatives reales Wirtschaftswachstum auf. Nach verbreiteter Definition liegt damit schon jetzt eine Rezession vor.

    Silvia Dall’Angelo, Senior Economist bei Federated Hermes Limited, warnt davor, "zu viel in die Daten eines einzigen Monats hineinzuinterpretieren". Der Kampf, die Preisstabilität wiederherzustellen, sei noch lange nicht vorbei. Ihre Prognose: Die Inflation werde wahrscheinlich während des gesamten Jahres 2023 über dem Zielwert von zwei Prozent bleiben. Mit Annäherungen an dieses Inflationsziel sei erst 2024 zu rechen.  

    (ner) für die wallstreet:online Zentralredaktion







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