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    Elektro-Boom  25773  0 Kommentare E-Mobilitäts-Aktien: Auf der Überholspur

    Ab dem Jahr 2035 werden Elektroautos rund die Hälfte der weltweit verkauften Neuwagen ausmachen, schätzt die US-Investmentbank Goldman Sachs. Vom Elektro-Boom profitieren nicht nur Autobauer.

    Das Verbrenner-Verbot kommt: Innerhalb der Europäischen Union (EU) erhalten Neuwagen, die CO2 ausstoßen, ab 2035 keine neue Zulassung mehr, hat der Europäische Rat Ende März entschieden. Auch wenn die Regel nicht für bestehende Autos gilt, langfristig profitiert davon vor allem eine Antriebsart: Elektromobilität.

    Während sich Verbrenner strengerer Regulierung gegenübersehen, führen immer mehr Länder Subventionen für klimafreundlichere Fahrzeuge ein. Deutschland hat zwar seine E-Auto-Förderung zum Jahreswechsel etwas zurückgefahren, übernimmt aber immerhin noch knapp zehn Prozent der Anschaffungskosten bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro. In den USA begünstigt derweil der Inflation Reduction Act die inländische Produktion von E-Fahrzeugen und Batterien.

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    Zwischen 2016 und 2021 hat sich die Zahl der Elektroautos weltweit bereits verachtfacht, allein zwischen 2020 und 2021 kamen sieben Millionen neue Elektroautos dazu. Dennoch ist noch viel Luft nach oben: 2022 machten E-Autos gerade mal 7,81 Prozent der Fahrzeuge weltweit aus. Der US-Investmentbank Goldman Sachs zufolge wird der Absatz der Elektrischen bis 2035 etwa die Hälfte der weltweit verkauften Neuwagen ausmachen.

    "Wir gehen davon aus, dass die Automobilindustrie zwischen 2020 und 2030 einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen wird, der durch die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge und das autonome Fahren vorangetrieben wird", begründet Kota Yuzawa, Analyst bei Goldman Sachs.

    Allerdings gebe es Gegenwind für die Branche: Der Wettbewerbsdruck nimmt zu, in Folge sinken die Preise für Elektroautos und damit die Margen der Hersteller. Gleichzeitig steigen die Materialkosten zum Beispiel für Batterien. "Die Senkung der Kosten durch technologische Innovationen eine wichtige Voraussetzung für eine breitere Akzeptanz von Elektrofahrzeugen", argumentieren die Goldman-Sachs-Strategen.

    Anleger, die vom Elektro-Boom profitieren wollen, sollten sich deshalb nicht nur auf Elektroautohersteller beschränken, sondern auch die Aktien von Batterieproduzenten, Software-Entwicklern, Lade-Infrastruktur-Firmen und Halbleiterherstellern in Betracht ziehen. Aber: Die Titel sind relativ hoch bewertet, viele Investoren setzen bereits auf die Trendwende. Deshalb gilt es – wie so häufig –, eine gute Wahl zu treffen.

    Der Buffett-Liebling: BYD

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    Keine Frage: Pionier im Bereich Elektromobilität ist Elon Musks Unternehmen Tesla. Der umstrittene Gründer und Geschäftsführer sorgt allerdings regelmäßig für Schlagzeilen, die den Aktienkurs zum Schwanken bringen. Außerdem ist der Titel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (2023e) von 47 relativ teuer.

    Es lohnt sich ein Blick auf die Konkurrenz, beispielsweise auf den chinesischen Elektroautohersteller BYD, ein Akronym für "Build your Dreams". Der Mischkonzern hat im Jahr 1995 als Produzent für wiederaufladbare Batterien angefangen, die mittlerweile aber nur noch einen Bruchteil des Umsatzes ausmachen (7,6 Prozent). Stattdessen hat sich BYD auf Komponenten für Mobiltelefone (38,7 Prozent) und Elektrofahrzeuge (53,4 Prozent) spezialisiert.

    In China ist der Konzern mit 16 Prozent Marktanteil führend im Bereich Elektromobilität. Die Geschäftszahlen entwickeln sich vielversprechend: Von 2021 auf 2022 verdoppelte sich der Umsatz fast (+96 Prozent) auf 423 Milliarden Renminbi Yuan (CNY) (56,5 Milliarden Euro), das EBITDA wuchs sogar um 124 Prozent auf 41 Milliarden CNY (5,5 Milliarden Euro).

    Starinvestor Warren Buffett war einer der ersten, der das Potenzial der Aktie erkannt hat. Er investierte im Jahr 2008 in das Unternehmen und soll seither ein vierstelliges Plus verbucht haben. Mittlerweile notiert die Aktie bei 231,89 Hongkong-Dollar (HKD) (26,85 Euro). Allerdings hat Buffett im vergangenen Jahr wiederholt Aktien des Unternehmens abgestoßen.

    Außerdem sieht die Performance auf Jahressicht eher bescheiden aus: In den vergangenen zwölf Monaten machte der Titel 3 Prozent Minus. Analysten sehen den Titel dennoch mehrheitlich positiv: Die Bank of America bestätigte ihre Kaufempfehlung bei einem Ziel von 400 HKD (46,74 Euro). Die Schweizer Großbank UBS setzt die Aktie auf "Buy" mit einem Ziel von 350 HKD (40,89 Euro).

    Teurer Monopolist: ASML

    Ihre Schaltkreise sorgen dafür, dass digitale Anzeigen, Kameras und Co. im Auto funktionieren: Mikrochips. Dass der Sektor essenziell für die Automobilbranche ist, beweist der anhaltende Chipmangel hinlänglich. Besonders Elektrofahrzeuge sind betroffen: In ihnen sind nämlich etwa doppelt so viele Chips verbaut wie in Verbrennern. Die Unternehmensberatung Alix Partners schätzt den Mehrbedarf der elektrischen Alternative sogar auf das Zehnfache.

    Der niederländische Technikkonzern ASML hat ein Monopol auf Technologie für die Massenproduktion von Halbleitern, die anschließend in den Chips verbaut werden. Im Jahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen 21,2 Milliarden Euro Umsatz, rund 14 Prozent mehr als im Vorjahr (18,6 Milliarden Euro). Das Nettoergebnis liegt bei 5,6 Milliarden Euro, womit sich eine Marge von rund 26 Prozent ergibt.

    Längst haben auch Investoren den niederländischen Zulieferer als Investmentchance erkannt. Mittlerweile notiert die Aktie bei 583,50 Euro und ist mit einer Marktkapitalisierung von 242 Milliarden Euro im MSCI World vertreten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (2023e) ist mit einem Wert von 33 relativ hoch. Dennoch sehen Analysten den Titel mehrheitlich positiv. Die Deutsche Bank bestätigte erst kürzliche ihre Einstufung auf "Buy" mit einem Ziel von 675 Euro.

    Die US-Investmentbank Jefferies empfiehlt die Aktie ebenfalls zum Kauf mit einem Kursziel von 700 Euro. Das Unternehmen könne von einer breiten Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) profitieren, begründet Analyst Janardan Menon die Einschätzung. KI werde das Kapazitätswachstum in der Fertigung von Wafern für Halbleiter ankurbeln.

    Aufwärtspotenzial bei Alfen

    Wenn es um Elektromobilität geht, ist häufig auch von Ladeinfrastruktur die Rede. Für die breite Masse nutzbar werden E-Autos nämlich nur, wenn man sie auch auf längeren Strecken gut laden kann und nicht im Vorfeld jeden Stopp planen muss.

    Es sind massive Investitionen geplant: In Deutschland beispielsweise will die Bundesregierung die Zahl der E-Ladesäulen bis zum Jahr 2030 von aktuell 70.000 auf 1.000.000 erhöhen. Profitieren würden davon Hersteller von Ladegeräten, zum Beispiel Alfen aus den Niederlanden. Das 1937 gegründete Unternehmen produziert Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Energiespeicher und intelligente Stromnetze für Erneuerbare-Energie-Anlagen.

    Im Jahr 2022 erwirtschaftete es damit einen Umsatz von 439,9 Millionen Euro – 76 Prozent mehr als noch im Vorjahr (249,7 Millionen Euro). Grund für die massive Steigerung sei die verstärkte Nachfrage nach Energiespeichersystemen sowie Rückenwind durch das Ende der Corona-Beschränkungen. Das EBITDA hat sich im gleichen Zeitraum sogar mehr als verdoppelt (+115 Prozent) auf 79,4 Millionen Euro. Damit lag die EBITDA-Marge bei 18 Prozent. Auch für 2023 erwartet Geschäftsführer Marco Roeleveld ein Umsatzplus von mindestens 23 Prozent auf 540 bis 600 Millionen Euro.

    Alfen ist seit 2018 an der Börse und notiert aktuell bei 71,36 Euro. Im Vergleich zu ihrem Höchststand von 120 Euro im September 2022 steht die Aktie fast 40 Prozent im Minus und ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (2023e) von 24 trotzdem relativ teuer. Die Hamburger Berenberg Bank stuft den Titel dennoch als "Buy" ein und setzt das Kursziel auf 105 Euro.

    Laut Analyst Axel Stasse hat Alfen in der vergangenen Woche solide Ergebnisse für das Gesamtjahr vorgelegt, die in Bezug auf Profitabilität und Umsatz dem Konsens entsprachen. Anleger seien jedoch besorgt über das Umsatzwachstum und die Margenentwicklung, was zu einem Rückgang der Aktie führe, so Scasse. Diese Gefahr sieht auch die US-Investmentbank Jefferies. In Folge senkte sie das Kursziel auf 62 Euro und bewertete die Aktie als ‚Underperform‘.

    E-Autos und Fahrtechnologie kombiniert

    Alternativ zu Einzelaktien können Anleger auch in breiter gestreute Exchange Traded Funds (ETFs) investieren, die gleich auf mehrere Titel der Branche setzen und so das Risiko stärker verteilen. Der aktuell größte E-Mobilitäts-ETF ist der iShares Electric Vehicles and Driving Technology mit einem verwalteten Vermögen von rund 700 Millionen US-Dollar. Er investiert in Unternehmen, die sich auf Elektrofahrzeuge und Fahrtechnologien konzentrieren. Seit seiner Auflegung im Februar 2019 hat der ETF kumuliert 43 Prozent Plus verbucht.


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    (sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion





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    Verfasst vonNicolas Ebert
    Elektro-Boom E-Mobilitäts-Aktien: Auf der Überholspur Ab dem Jahr 2035 werden Elektroautos rund die Hälfte der weltweit verkauften Neuwagen ausmachen, schätzt die US-Investmentbank Goldman Sachs. Vom Elektro-Boom profitieren nicht nur Autobauer.

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