Gewinn-Warnung bei BASF: Wenn die Chemie nicht mehr stimmt... - Seite 2
Das Segment Nutrition & Care bringt 8% Umsatzanteil auf die Waage. Zu den Kunden zählen Nahrungs- und Futtermittelhersteller, sowie Hersteller von Kosmetik- und Reinigungsmittel.
Das Segment Agricultural Solutions trägt etwa 11% zum Umsatz bei. Die Produktpalette dieses Segments besteht aus Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden sowie Vitaminen und Säuren.
Die Sparte wurde durch die Übernahme des Saatgut- und Pflanzenschutzmittelgeschäfts von Bayer für 7,6 Mrd. Euro kräftig vergrößert, die Bayer infolge der Monsanto-Übernahme verkaufen musste. Zumindest für BASF hat sich dieses Übernahme-Fiasko also positiv ausgezahlt.
Wintershall DEA unter Feuer
Und dann gab es früher noch das Segment Öl & Gas, das aber unter dem Namen Wintershall DEA vom Konzern abgespalten wurde. Dennoch belastet die Tochter die BASF-Bilanz. Anfang des Jahres sah sich der Öl- und Gas-Konzern Wintershall DEA zum Rückzug aus seinem Geschäft in Russland gezwungen. Für den Mutterkonzern BASF bedeutete das einen Milliardenverlust.
Unter dem Strich verbuchte BASF für das Geschäftsjahr 2022 einen Fehlbetrag von rund 1,4 Mrd. Euro, der hauptsächlich auf Abschreibungen auf Wintershall DEA in Höhe von 7,3 Mrd. Euro zurückging. Allein im 4. Quartal 2022 musste BASF 5,4 Mrd. Euro wegen der Entkonsolidierung der russischen Explorations- und Produktionsaktivitäten seiner Tochter abschreiben. Die einstige Ertragsperle des Konzerns ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und doch nur eines von vielen Problemen im BASF-Konzern.
Drastische Umsatz- und Gewinnwarnung
Die vorläufigen Zahlen für das 2. Quartal 2023 zeigen einen deutlichen Umsatzrückgang von einem Viertel auf 17,3 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreswert. Grund waren insgesamt deutlich niedrigere Preise und Mengen zusammen mit negativen Währungseffekten. Der Gewinn brach auf 499 Mio. Euro ein, während BASF vor einem Jahr noch gut 2 Mrd. Euro verdient hatte.
Für 2023 peilt BASF nun nur noch einen Umsatz zwischen 73 und 76 Mrd. Euro an, nach bisher geplanten 84 bis 87 Mrd. Im Vorjahr betrugen die Erlöse noch 87,3 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) soll nur noch mit 4,0 bis 4,4 Mrd. Euro durchs Ziel gehen statt bisher geplanter 4,8 bis 5,4 Mrd. Euro. Auch dieses Ziel war schon ein erheblicher Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 6,9 Mrd. Euro.