Konsolidierung des Luxusriesen
UBS streicht die Kaufempfehlung für LVMH
Nach einer Phase anhaltender Marktdominanz könnte bei LVMH nun eine Phase der Konsolidierung beginnen, meinen Analysten der Schweizer UBS und stuften die Aktie auf Neutral herab. Die Gründe.
- LVMH-Aktie wird von UBS auf Neutral herabgestuft.
- Analysten erwarten eine Konsolidierungsphase nach anhaltender Marktdominanz.
- Chinesische Kunden treiben das Wachstum, Rezessionsrisiko besteht.
Die Luxusmarke, bekannt für ihre robusten Wachstumszahlen und ihre Verteidigungslinie in der Luxusindustrie, könnte vor einer kurzen Pause stehen, um ihre bisherigen Marktanteilsgewinne zu festigen.
Obwohl die Franzosen eine defensive Wachstumsstrategie verfolgen, die LVMH dank seiner führenden Marken im Bereich Fashion & Leather Goods (F&LG) und seiner Beteiligung am Grundbedarfsgeschäft (rund 20 Prozent des Umsatzes und Gewinns) umsetzen konnte, sieht UBS-Analystin Zuzanna Pusz im aktuellen Marktumfeld und nach mehrjähriger Überperformance im Vergleich zu Wettbewerbern eine notwendige Konsolidierungsphase auf die Gruppe zukommen.
Dementsprechend stuft sie die LVMH-Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" herab. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie mit rund zwei Prozent im Plus, allerdings ist der Wert von seinem Allzeithoch bei über 900 Euro im April wieder deutlich zurückgekommen und bewegt sich aktuell knapp über 700 Euro. Ihr Zwölf-Monats-Kursziel senkt die UBS von 829 auf 770 Euro, was noch rund zehn Prozent Luft nach oben lässt. "Wir glauben, dass die Aktie ihren fairen Wert erreicht hat", lautet das Urteil der Analystin.
Chinesische Kunden als Wachstumstreiber
Für das Jahr 2024 prognostiziert Pusz ein organisches Umsatzwachstum (OSG) von fünf Prozent für den Bereich F&LG, angeführt von Preisanpassungen und einem geringen Beitrag durch Produktmix und räumliche Expansion. Besonders auffällig ist die starke Rolle des chinesischen Konsumenten, von dem erwartet wird, dass er etwa 75 Prozent des organischen Umsatzwachstums in 2024 antreibt.
In Bezug auf Risiken hebt die Analyse die möglichen Auswirkungen einer Rezession und einer Abschwächung der Nachfrage nach Luxusgütern im Post-Pandemie-Boom hervor. Ein aktualisiertes Rezessionsszenario deutet auf ein mögliches Risiko von etwa 16 Prozent für die Gewinnprognosen von 2024 hin, verglichen mit einem Durchschnittsrisiko von 42 Prozent bei Wettbewerbern.
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Trotz einer Herabstufung bleibt die UBS-Analyse optimistisch bezüglich der langfristigen Wachstumschancen von LVMH, insbesondere im Hinblick auf das Potential für zukünftige Übernahmen und die starke Marktpositionierung der Gruppe.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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