Woche der Entscheidung
Beendet die Fed die Goldpreisrallye mit einem Paukenschlag?
Die Chancen auf eine Fortsetzung der beeindruckenden Preisrallye sind unverändert gegeben, obgleich man feststellen musste, dass die Goldhausse zuletzt etwas an Schwung verloren hat. Was bringt die neue Handelswoche?
- Chancen auf Fortsetzung der Preisrallye weiterhin gegeben
- Fed-Entscheidung am Mittwoch könnte Weichenstellung bringen
- Physisch besicherte ETF zeigen mögliche Trendumkehr an
Bleiben die 2.200 US-Dollar doch unerreichbar?
Gold setzte vor allem zu Beginn der abgelaufenen Handelswoche die 2.200 US-Dollar unter Druck. Das Edelmetall verpasste es jedoch in dieser Phase, den entscheidenden Vorstoß zu lancieren. Die vorherige Hatz nach immer neuen Rekordhöhen forderte offenkundig ihren Tribut. Und dann kam der Dienstag (12. März) und mit ihm begannen die Störfeuer. Die US-Verbraucherpreise für Februar enttäuschten vor allem in der Kernrate. Gold reagierte „verschnupft“ auf die Inflationsdaten, stemmte sich aber erfolgreich gegen einen stärkeren Rücksetzer. Ein ähnliches Bild bot sich dann am Donnerstag (14. März). Auch die US-Erzeugerpreise fielen stärker aus, als im Vorfeld erwartet wurde. Die von der Goldrally erhitzten Gemüter kühlten weiter ab. Allerdings blieben am Donnerstag mit den US-Einzelhandelsumsätzen auch wichtige US-Konjunkturdaten hinter den Erwartungen zurück. Bereits zu Monatsbeginn gab es bei den ISM-Indizes herbe Enttäuschungen. Schwächere Konjunkturdaten einerseits und ein vergleichsweise robustes Inflationsniveau andererseits - das könnte die Fed in Bedrängnis bringen.
Fed in der Bredouille?
Der kommende Mittwoch (20. März) könnte eine Weichenstellung herbeiführen. Und das nicht nur für Gold. Auch die Aktienmärkte werden die Leitzinsentscheidung der Fed und die begleiteten Kommentare und Kommuniqués argwöhnisch beäugen. Und nicht zu vergessen: Mit der März-Sitzung gibt es auch die quartalsweise erscheinenden Projektionen der US-Notenbank im Hinblick auf Zinsen, Wirtschaftsentwicklung und Inflation. Kurzum. Der Fed-Termin hat durchaus das Potential, der ausgelassenen Partystimmung bei Gold oder auch der an den Aktienmärkten einen herben Dämpfer zu verpassen. Allerdings ist auch Gegenteiliges denkbar. Die Fed könnte die Party noch einmal richtig anheizen. Man sollte sich auf beide Szenarien vorbereiten.
Entwicklung der physisch besicherten ETF
Das Thema Bestandsentwicklung der physisch besicherten ETF wurde bereits in der letzten Kommentierung „Gold an der 2.200 US-Dollar-Marke. Wann fliegt der Deckel weg?“ angesprochen. Die fulminante Goldpreisrally würde eigentlich kontinuierliche Zuflüsse in die ETF erwarten lassen, doch Gegenteiliges war bislang der Fall. Bezeichnend war / ist die Bestandsentwicklung des weltgrößten physisch besicherten Gold-ETF, des SPDR Gold Shares. Erst zuletzt gab es bei den Beständen so etwas wie eine Belebung. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob es sich hierbei nur um ein Strohfeuer oder aber womöglich doch um eine Trendumkehr handelt. Sollte es nun zu einer Phase nachhaltiger ETF-Zuflüsse kommen, würde ein weiterer relevanter „Nachfrager“ bei Gold in Aktion treten.
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Aus charttechnischer Sicht (noch) alles im grünen Bereich
Die aktuelle Konsolidierung sollte man nicht überbewerten. Sie ist sogar unter bullischen Aspekten gutzuheißen, kühlt sich doch dadurch die überkaufte Lage etwas ab. Das wäre gerade im Hinblick auf eine mögliche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wichtig. Um das Ganze mit Chartmarken zu untermauern: Aus bullischer Sicht wäre es ideal, wenn sich die Konsolidierung oberhalb von 2.100 US-Dollar / 2.080 US-Dollar abspielen würde. Die zentrale Unterstützungszone ist in den Preisbereich von 2.000 US-Dollar / 1.980 US-Dollar zu verorten. Entsprechend würde ein Rücksetzer unter die 1.980 US-Dollar eine Neubewertung der Lage notwendig machen. Die Oberseite wird vom markanten Hoch im Bereich von 2.200 US-Dollar dominiert. Ein signifikanter Ausbruch über die 2.200 US-Dollar würde daher ein starkes Kaufsignal auslösen und eine neue Rallyphase einläuten.
Fazit:
Die aktuelle Situation ist mit einigen Fragezeichen versehen. Womöglich bringt der kommende Mittwoch (20. März) Klarheit. Die Fed hat es in der Hand. An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, dass die erste Reaktion auf die Fed-Entscheidung respektive auf die Projektionen der US-Notenbank nicht unbedingt die „richtige“ sein könnte. Im Allgemeinen benötigt der Markt den einen oder anderen Handelstag, um abzuwägen und sich zu sortieren. Aus charttechnischer Sicht sind die Claims hingegen klar abgesteckt – unter die 2.080 US-Dollar darf es für Gold nicht gehen, über die 2.200 US-Dollar muss das Edelmetall, um die Rekordjagd wieder aufleben zu lassen.
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