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    Öl, Gold, Bitcoin  5481  0 Kommentare Anleger zittern vor Gewaltspirale im Nahen Osten: "Das ist der Joker"

    Nach dem Angriff des Irans auf Israel scheinen Anleger vorerst einen kühlen Kopf zu behalten und nicht zu besorgt über einen größeren Konflikt im Nahen Osten zu sein. Wie werden die Märkte reagieren? Analystenstimmen.

    Für Sie zusammengefasst
    • Anleger bleiben vorerst gelassen nach Iran-Angriff auf Israel.
    • Ölpreis steigt kurzfristig, Kryptowährungen fallen.
    • Experten warnen vor Eskalation und möglichen Auswirkungen auf Märkte.

    Der Iran hat als Vergeltung für einen mutmaßlichen israelischen Angriff auf sein Konsulat in Syrien am 1. April Sprengstoffdrohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und damit zum ersten Mal direkt israelisches Territorium angegriffen.

    Der Iran warnte Israel und die USA am Sonntag vor einer "viel schärferen Reaktion" im Falle einer Vergeltung für den Angriff am Samstag, während Israel erklärte, dass "die Kampagne noch nicht vorbei ist".

    Capital Economics erklärte am frühen Sonntag in einer Notiz, dass die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten der US-Notenbank wahrscheinlich noch mehr Anlass geben, die Zinssätze langsam zu senken, da die Ölpreise den Kampf der Federal Reserve gegen die Inflation stören könnten. "Wir erwarten den ersten Schritt im September", so die Strategen.

    "Die Hauptrisiken für die Weltwirtschaft liegen in der Frage, ob sich der Konflikt zu einem breiteren regionalen Konflikt ausweitet und wie die Energiemärkte darauf reagieren", schrieb Neil Shearing, Chefvolkswirt von Capital Economics.

    Ölpreis & Bitcoin

    Der Ölpreis war zunächst kurzfristig gestiegen, ist dann aber wieder gesunken und notiert aktuell nahezu auf dem gleichen Niveau wie vor dem Angriff. Unmittelbar nach dem iranischen Angriff war auch der Bitcoin am Samstagabend um 7,7 Prozent stark gefallen, machte aber später einige Verluste wieder wett.

    Daniel Hynes, leitender Rohstoffstratege bei der ANZ Bank, sagte, dass die Angriffe kalibriert waren und die Tatsache, dass sie gut angekündigt wurden, die Sorgen der Ölmärkte gemildert habe. "Der Ölpreis hatte sich bereits vor dem Wochenende erhöht, so dass ein geopolitischer Preisaufschlag bereits vor diesem Ereignis eingepreist war", sagte er.

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    "Es ist unwahrscheinlich, dass der Angriff des Iran zu einer weiteren Eskalation führt, auch wenn die mittelfristigen Risiken gestiegen sind", so die Strategen der Citigroup.

    Laut Thomas Altmann von QC Partners falle die erste Reaktion auf den iranischen Angriff an den Börsen moderat aus: "Und das hat mehrere Gründe: An den europäischen und amerikanischen Börsen wurde bereits am Freitagnachmittag mit dem Einpreisen des iranischen Angriffes begonnen. Heute sehen wir an den Börsen sogar eine Erleichterung darüber, dass der iranische Angriff nicht noch heftiger ausgefallen ist und dass die Mehrzahl der iranischen Geschosse abgefangen werden konnten."

    Zudem überwiege laut Altmann im Moment die Hoffnung, dass jetzt keine endlose Spirale aus Gewalt und Gegengewalt in Gang komme. "Sollte sich diese Gewaltspirale allerdings zu einem späteren Zeitpunkt abzeichnen, dann könnte es an den Börsen schnell ungemütlich werden."

    Tina Fordham, Gründerin und geopolitische Strategin von Fordham Global Foresight in London sagt: "In den nächsten Tagen warten wir auf die Antwort Israels – dies ist der größte Angriff auf Israel seit Jahrzehnten. Das Risiko eines regionalen Krieges hat sich deutlich erhöht. Die Frage ist, ob Israel versucht, den Konflikt auszuweiten. Das ist der Joker."

    Experten warnen, dass eine harte Reaktion Israels den Konflikt verschärfen, die Öllieferungen aus der Region einschränken und die Preise in Richtung 100 US-Dollar pro Barrel – oder sogar darüber hinaus – treiben könnte. "Ein signifikanter israelischer Vergeltungsschlag könnte einen destabilisierenden Vergeltungszyklus auslösen und diesen Konflikt auf der Eskalationsleiter nach oben befördern", sagte Helima Croft, Leiterin der Abteilung für globale Rohstoffstrategie bei RBC Capital Markets.

    Gold & Silber

    Peter Spina, Gründer und Präsident der Anleger-Websites GoldSeek.com und SilverSeek.com glaubt, dass sich die Eskalation zwischen dem Iran und Israel "auf den Märkten als Angst zeigen wird". Sollte es zu einem größeren Ausverkauf an den Finanzmärkten kommen - "einem Liquiditätsereignis" – könnte dies auch auf die Edelmetalle übergreifen, so Spina.

    Und weiter: "Dies könnte eine einmalige Kaufgelegenheit für Edelmetalle sein. Der Goldpreis spiegelt alle möglichen Probleme und Risiken wider, und jetzt kommt wahrscheinlich noch die Angst-Kriegs-Prämie hinzu, sollte es keine schnelle Deeskalation dieser sehr ernsten Ereignisse im Nahen Osten geben."

    Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonGina Moesing

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