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     145  0 Kommentare Coca Cola, Amazon, DHL – unsere Marken für’s Depot - Seite 2

    Beispiel Fußball

    Gerade im Fußball lässt sich an starken Marken auch die Geschichte erzählen, warum man wesentliche Teile von Marken nicht beliebig aus dem Boden stampfen kann. Und der Fußball schafft das Unerklärliche aus Emotionen herauszuarbeiten und damit beispielhaft für die Wirtschaftswelt zu sein. „Der Faktor Emotion ist für die Verbundenheit entscheidend“, findet Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets und selbst ehemaliger Fußball-Profi. Als Verein liegt Schalke 04 aktuell am Boden, hat man den zweiten Abstieg innerhalb kürzester Zeit hinter sich und versinkt in einem Sumpf aus Schulden und Missmanagement. Die emotionale Bindung der Fans ist jedoch ungebrochen und genau diese Stärke der Marke Schalke 04 hilft wie man am Beispiel Rot-Weiss Essen sieht über Jahrzehnte. Noch drastischer ist der Kontrast, wenn man nach Rheinland-Pfalz blickt.

    Ökonomische Stärke vs. Emotionen

    Schon auf den ersten Blick unterscheiden sich die Vereine aus Kaiserslautern und Mainz. Die mittlerweile seit fast zwei Jahrzehnten erstklassigen Mainzer haben ihr Stadion mit dem Charme eines Baumarktes irgendwo auf die grüne Wiese vor den Toren der Stadt gebaut. In Kaiserslautern dagegen schwingt beim Blick auf den Betzenberg mitten in der Stadt die kumulierte Geschichte deutscher Nachkriegszeit um die Walter-Elf ebenso mit wie Skandale, Abstiege, Europapokalschlachten und Tränen der vergangenen 50 Jahre. Noch immer steht Mainz wirtschaftlich um Klassen besser da als der FCK, hat weitaus größere Möglichkeiten. Nach ein paar Jahren der Euphorie in der Stadt sieht man nun jedoch wie sich der Kern herausschält. Standen in Kaiserslautern auch in düstersten Drittligazeiten 20.000 Leute auf und um die Westtribüne herum, so verlieren sich nach Mainz mitunter selbst bei Erstligaspielen diese Anzahl an Menschen. Selbst an Freitagabenden zu miesesten Anstoßzeiten sind 40.000 plus x in Kaiserslautern dagegen Normalität.

    Faktor Zeit?

    Nun könnte man einwenden, dass starke Marken und emotionale Bindung natürlich Zeit brauchen und speziell im Fußball das Glück der ersten Stunde zählte. Essen, Nürnberg, Schalke oder Kaiserslautern sind seit 100 Jahren verankert. Und vernünftig muss diese Bindung nicht immer daherkommen. Genau an diesem Punkt können starke Marken aus der Wirtschaft ansetzen. In Sachen Preis-Leistung dürfte wohl kein Bankkunde ernsthaft bei den Sparkassen landen und beim rein technischen Vergleich schneiden iPhones mitunter schlechter ab als die Konkurrenz. Ob CocaCola wirklich besser schmeckt als Konkurrenzprodukte muss jeder selbst beurteilen. Allein der Weihnachtstruck verfängt emotional aber ebenso wie das Knax-Heft der Sparkassen.

    Gemeinsamkeiten

    Sieht man sich weltweit die stärksten und vor allem am stärksten wachsenden Marken an, so sind sie allesamt emotional massiv aufgeladen. „Apple, Amazon, Tesla ist es wie Spotify, Porsche oder Netflix gelungen die Kunden durch Service, Einfachheit, Schönheit der Produkte an sich zu binden“, findet auch Analyst Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. „Dass starke Marken ähnlich wie Fußballvereine auch Täler durchlaufen können, unterstreichen in Deutschland momentan Aldi und international Disney“, verweist Salah Eddine-Bouhmidi, Finanzmarktanalyst vom Broker IG, auf die schlechte Kursentwicklung und die maue Lage bei Disney. Die Markenstärke ist aber auch das essentielle Fundament für ein mögliches Comeback. Dies unterscheidet von Firmen, deren Existenz rein anwendungsbasiert ist und die nach kurzer Zeit vergessen wären. Zoom würde im IT-Bereich ebenso wenig jemand nachtrauern wie Canyon im Radsport. Microsoft oder Bianchi sind in den Köpfen hingegen fest verankert.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Coca Cola, Amazon, DHL – unsere Marken für’s Depot - Seite 2 Quelle: https://deutsche-boerse.com Deutsche Börse AG In Lehrbüchern lässt sich theoretisch genau nachlesen, wie Manager eine starke Marke aufbauen. Für Ihre Geldanlage reicht das aber noch lange nicht. Eigentlich ist es ganz einfach. Als Verkäufer …