Turnaround Tuesday
Erholung am Dienstag war nur ein kurzer Lichtblick – nicht kaufen!
Anleger sollten die trügerische Erholung am Dienstag nicht für Käufe nutzen, warnen Experten. Sie raten eher dazu, weiter Risiken zu reduzieren. Die Unruhe an den Märkten sei noch nicht vorbei!
- Experten warnen vor trügerischer Erholung am Dienstag.
- Risiken reduzieren statt auf temporäre Gewinne setzen.
- Volatilität bleibt bis Oktober und November hoch.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Der Begriff "Turnaround Tuesday" beschreibt ein Phänomen, bei dem die Märkte nach einem starken Ausverkauf zu Beginn der Woche oft eine Erholung erleben. Trotz dieses wiederkehrenden Musters, das sich in historischen Daten zeigt, warnen Experten, dass solche Erholungen keinen dauerhaften Boden garantieren.
Die Investorenpsychologie beginnt typischerweise am Donnerstag mit Nervosität, gefolgt von Absicherungen am Freitag und massivem Verkauf am Montag, erklärt Brent Donnelly, Händler und Präsident von Spectra Markets. Am Dienstag sei dann oft der Wendepunkt für eine Markterholung erreicht. Er empfiehlt taktische Gegengeschäfte, wie etwa eine Long-Position im kanadischen Dollar gegenüber dem Schweizer Franken.
Die Statistiken stützen diese These. Vor dieser Woche fiel der S&P 500 an aufeinanderfolgenden Donnerstagen, Freitagen und Montagen insgesamt 582 Mal, und der darauffolgende Dienstag brachte durchschnittlich einen Gewinn von 0,2 Prozent – was auf Jahresbasis 50 Prozent entspricht, so Daten, die bis 1928 zurückreichen und von Bloomberg-Makrostratege Cameron Crise zusammengestellt wurden.
Am Montag verzeichneten die japanischen Leitindizes einen Rückgang von mehr als 12 Prozent, wobei sie von ihren Rekordhochs im Juli in einen Bärenmarkt übergingen. Diese Verkäufe breiteten sich auf die globalen Märkte aus. Die Erholung am Dienstag dürfte die zunehmende Unruhe an den Finanzmärkten allerdings kaum mildern.
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Investoren sollten nicht darauf spekulieren, dass der Dienstagsaufschwung eine stabile Trendwende darstellt, warnt Nick Ferres, Chief Investment Officer bei Vantage Point Asset Management in Singapur. "Ich würde nicht erwarten, dass dies eine dauerhafte Erholung ist", sagte Ferres. "Es ist wahrscheinlich, dass die Volatilität bis in den Oktober und November hinein anhält. Jede Gegenbewegung heute und die fortgesetzte Erholung über einige Wochen sollten als Gelegenheit genutzt werden, Risiken zu reduzieren."
Ferres fügte hinzu, dass Vantage Point am Montag japanische Aktien gekauft habe, nachdem die Kurse so stark abgesackt waren, betrachtet dies jedoch als eine eher taktische Maßnahme. "Der Umfang des Verkaufs war so groß – die Korrektur über drei Tage entsprach in etwa dem, was wir beim Börsencrash 1987 sahen", erklärte er. "Im Nachhinein hätten wir etwas mehr kaufen sollen."
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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