Canal+, Havas, Louis Hachette
Vivendi-Aufspaltung: Unsicherheiten drücken Aktienkurse – gut für Einsteiger!?
Mit der im Dezember durchgeführten Aufspaltung des französischen Medienkonzerns Vivendi in vier eigenständige Unternehmen – Canal+, Havas, Louis Hachette Group und die verbleibende Vivendi-Holding – hadern Investoren.
- Vivendi spaltet sich in vier Unternehmen auf, Investoren skeptisch.
- Marktkapitalisierung fiel auf 7,7 Mrd. Euro, unter Vorher.
- Unsicherheiten über Strategien und Prognosen belasten Aktien.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Trotz der Hoffnung auf eine Wertsteigerung durch die Trennung vom Konglomeratsstatus ist die Gesamtbewertung der Unternehmen bisher unter die ursprüngliche Marktkapitalisierung von Vivendi gefallen.
Die kombinierte Marktkapitalisierung der abgespaltenen Unternehmen lag am 17. Januar bei 7,7 Milliarden Euro, verglichen mit 8,3 Milliarden Euro vor der Aufspaltung, so LSEG-Daten. Während Louis Hachette leicht über dem Ausgabepreis notiert, hat insbesondere Canal+ nach der Notierung in London stark verloren. Die Aktien des Pay-TV-Anbieters sind seit Dezember stark gefallen.
Analysten führen die schwache Entwicklung auf mehrere Faktoren zurück: fehlende Klarheit über die strategische Ausrichtung der Unternehmen, enttäuschende Finanzprognosen und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Übernahme des südafrikanischen Senders MultiChoice durch Canal+.
François Godard von Enders Analysis erklärte: "Es ist unmöglich, den optimalen Zeitpunkt für eine solche Aufspaltung für alle Geschäftsbereiche zu treffen." Er erwartet laut Reuters, dass der Markt erst im zweiten Halbjahr 2025 ein klareres Bild erhalten wird.
Kritik an der Umsetzung
Auch die Dividendenpolitik von Canal+ und die Finanzprognosen stießen bei Analysten auf Kritik. UBS erklärte, die Aufspaltung habe am ersten Handelstag keinen Mehrwert geschaffen. Der Analyst Jean-Michel Salvador von AlphaValue hob hervor, dass Unsicherheiten bezüglich der Rentabilität von Canal+ nach der MultiChoice-Übernahme ein zentrales Risiko bleiben. Zudem haben Investoren wie CIAM und Phitrust den Plan kritisiert, da Minderheitsaktionäre den Schutz des französischen Börsenrechts verlieren.
Erwartungen und strategische Perspektiven
Trotz der bisherigen Performance sehen einige Investoren langfristiges Potenzial. Stéphane Le Gall von Arkea Asset Management erwartet eine Neubewertung, sobald die Unternehmen ihre Strategien klarer kommunizieren. "Die Vivendi-Galaxie ist eine Geschichte für das Jahr 2025", sagte er. Le Gall betonte jedoch, dass sein Fonds vorerst alle Anteile an den abgespaltenen Unternehmen verkauft habe.
Auch Barclays verwies auf Havas, das mit einem Abschlag gegenüber Wettbewerbern gehandelt werde. Dies sei auf Unsicherheiten über die künftige Unternehmensführung zurückzuführen, die feindliche Übernahmen verhindern solle, jedoch einige Investoren abschrecke.
Fazit
Vivendi und die Bollore-Gruppe stehen unter Druck, die strategischen Pläne der neu geschaffenen Unternehmen besser zu kommunizieren. Ohne klare Perspektiven wird es schwierig sein, das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen. Anleger bleiben vorerst vorsichtig, während der Fokus auf den Ergebnisveröffentlichungen der Unternehmen in den kommenden Monaten liegt.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
