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     9155  0 Kommentare Kommt jetzt der Crash? - Seite 2



    Bei Großbanken, großen Versicherungen und Pensionskassen ist so ein Abschreibungsbedarf von dieser Größenordnung in Anbetracht der Assets verkraftbar. Zudem wurden die meisten Subprime-Kredite schon abgeschrieben. Bei den meisten Großbanken geht der Abschreibungsbedarf nicht über 2% der Vermögen hinaus. Kleinere Institute wird es härter treffen, wenn Sie sich zu stark in dem als sicher eingestuften Bereich von im Paket weitergegeben Hypothekenkrediten in den USA engagiert haben. Das wahre Ausmaß der US-Immobilienkrise werden wir erst in einigen Monaten erfahren, denn der „Ponzi-Faktor“, also die nicht transparent gemachten Tatsachen, ist sehr groß ist. Vielleicht sollte man seitens der Börsen- und Finanzaufsicht jetzt einen Lügendetektor bei Bankvorständen einführen, damit nicht weiterhin Geld leichtfertig zu Lasten der Aktionäre, Mitarbeiter und Steuerzahler zu risikoreich „angelegt“ werden. Auch die Rating-Agenturen haben sich wieder einmal nicht gerade mit Ruhm bekleckert, da einige dieser Subprime-Kredipakete sogar mit „AAA“ eingestuft wurden, die hernach notleidend wurden.

    Wenn ich auch das bisherige Ausmaß der US-Immobilienkrise für beherrschbar halte, kann ich für die nächsten Monate bis in den Oktober hinein keine Entwarnung geben. Es wird zwar technische Erholungen geben; was uns in den nächsten Wochen und Monaten mehr beschäftigen wird, ist aber die Auswirkungen der US-Immobilienkrise auf den Konsum und vor allem vom Konsum abhängige Unternehmen in den USA. In den USA wird immer noch ein Drittel aller Waren der Welt konsumiert (!) und der Konsum ist die tragende Säule in den USA – und für vile Emerging Markets. Das zu hohe Leistungsbilanzdefizt der USA finanziert also im Moment den Wohlstand und das Wachstum in vielen Emerging Markets, vor allem in Asien. Aber wie lange kann sich die USA es sich leisten, über ihre Verhältnisse zu leben? Die Sparquote ist in den USA gleich Null.

    Bisher gab es – erstaunlicherweise – noch keine erheblichen Einbußen beim Konsum, was wiederum in Anbetracht der zu hohen Konsumentenverschuldung auch gefährlich wäre. Man muss aber auch wissen, dass der Konsum wiederum außer mit der Arbeistkraft mit zwei Säulen „finanziert“ wurde und dies sind Aktien im Wert von über 14 Billionen USD und Immobilien im Wert von über 20 Billionen USD. Beide Säulen wackeln im Moment ganz gewaltig. Die Aktienseite wurde in den letzten Jahren durch ein immense Geld- und Kreditausweitung sowie durch Aktienrückkaufprogramme gestützt; hinzukamen M&A-Fantasien durch Private Equity- und Hedgefonds, die sehr risikoreich mir enormen Hebeln arbeiten.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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