Rohstoffe
Run auf Gold - richtig Anlegen - Seite 2
Gegen eine Blase spricht auch, dass der Goldrausch in erster Linie der Euroschwäche geschuldet ist. In Dollar gerechnet, notiert das gelbe Metall noch knapp unter dem Allzeithoch und ist zuletzt auch moderater im Preis gestiegen. Ein Trend, der sich fortsetzen könnte, denn die Gemeinschaftswährung wird noch schwächer werden, glaubt Hans Redeker, Chefwährungsstratege der französischen Großbank BNP Paribas. Mit der politischen Einflussnahme auf die Europäische Zentralbank seien „die Stabilitätskriterien mit Füßen getreten worden”.
Der Euro droht seine Funktion als Weltreservewährung Nummer 2 nach dem Dollar zu verlieren. Hinter der Masse von Verkäufen europäischer Staatsanleihen stehe nicht ein Heer von Spekulanten, wie die Politiker gern glauben machen würden, sondern Zentralbanken aus Asien, sagt Redecker. Die hätten sich zuvor mit Euroanlagen eingedeckt, um ihr Dollarrisiko zu verringen. „Nach dem Griechenland-Desaster sind sie von der Käufer- auf die Verkäuferseite gewechselt”, so Redeker. Und dort werden sie seiner Meinung nach auch bleiben. Folge: „Der Euro könnte Anfang 2011 die Parität testen und langfristig auf 80 US-Cent fallen.”
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Sollte sich sein Szenario bewahrheiten, müsste der Goldpreis nicht steigen, um Anleger in die Gewinnzone zu bringen. Eine Stagna¬tion würde vollkommen ausreichen, solange nur der Euro tief
genug sinkt. Und genau darin liegt der Charme des Edelmetalls, das weder Zinsen noch Dividenden bringt: „Gold ist kein Spekulationsobjekt, sondern ein Wertaufbewahrungsmittel”, sagt
Vermögensverwalter Peinemann. Eines, das sich über Jahrhunderte bewährt hat. Im alten Rom kostete eine repräsentative Tunika den Gegenwert einer Unze Gold. Heute gibt es für eine Unze einen guten
Herrenanzug.
Kritiker halten entgegen, dass es fast 30 Jahre dauerte, bis der Goldpreis seinen einstigen Höchststand von 850 US-Dollar im Jahr 1980 wieder erreicht hat ein typischer Zeitraum nach dem Platzen einer Blase, wie sie sich damals gebildet hatte. Inflationsbereinigt seien die Verluste trotz der heutigen Notierung von 1200 Dollar längst noch nicht aufgeholt, heißt es etwa in einer Studie der Tübinger Vermögensverwaltung Thallos, die zu dem Ergebnis kommt, Gold sei als Geldanlage untauglich.
Wasser auf die Mühlen der Goldbefürworter wenn auch unfreiwillig. Inflationsbereinigt entsprächen die 850 Dollar von 1980 heute einem Goldpreis von 2350 Dollar. Und auch das ist nur die halbe Wahrheit. Weil die Berechnungsmethodik für die Geldentwertung durch die Regierung Clinton Anfang der 90er-Jahre geändert wurde, werde das Bild verzerrt. Wäre nach alter Väter Sitte gerechnet worden, käme man auf Werte jenseits der 5000-Dollar-Marke. Ob das ein realistisches Kursziel ist, will keiner der Experten prognostizieren. „Da ist viel Psychologie im Spiel”, unterstreicht Peinemann. Die erste Welle sei angerollt, als Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Staatsgarantie für deutsche Sparguthaben abgab. Die zweite Welle ging los, als sie das 750-Milliarden-Rettungs¬paket für die PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) verkündete, das eine Verschuldungskrise ungeahnten Ausmaßes in Europa offenbarte.
Kritiker halten entgegen, dass es fast 30 Jahre dauerte, bis der Goldpreis seinen einstigen Höchststand von 850 US-Dollar im Jahr 1980 wieder erreicht hat ein typischer Zeitraum nach dem Platzen einer Blase, wie sie sich damals gebildet hatte. Inflationsbereinigt seien die Verluste trotz der heutigen Notierung von 1200 Dollar längst noch nicht aufgeholt, heißt es etwa in einer Studie der Tübinger Vermögensverwaltung Thallos, die zu dem Ergebnis kommt, Gold sei als Geldanlage untauglich.
Wasser auf die Mühlen der Goldbefürworter wenn auch unfreiwillig. Inflationsbereinigt entsprächen die 850 Dollar von 1980 heute einem Goldpreis von 2350 Dollar. Und auch das ist nur die halbe Wahrheit. Weil die Berechnungsmethodik für die Geldentwertung durch die Regierung Clinton Anfang der 90er-Jahre geändert wurde, werde das Bild verzerrt. Wäre nach alter Väter Sitte gerechnet worden, käme man auf Werte jenseits der 5000-Dollar-Marke. Ob das ein realistisches Kursziel ist, will keiner der Experten prognostizieren. „Da ist viel Psychologie im Spiel”, unterstreicht Peinemann. Die erste Welle sei angerollt, als Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Staatsgarantie für deutsche Sparguthaben abgab. Die zweite Welle ging los, als sie das 750-Milliarden-Rettungs¬paket für die PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) verkündete, das eine Verschuldungskrise ungeahnten Ausmaßes in Europa offenbarte.
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