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    G20-Berater  1685  2 Kommentare Radikalreform des Weltwährungssystems

    Eine radikale Reform des Weltwährungssystems fordert Michel Camdessus, langjähriger Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Leiter einer Arbeitsgruppe, die den französischen Präsidenten und amtierenden G-20-Vorsitzenden Nicolas Sarkozy berät. „Auf den Devisenmärkten kommt es immer wieder zu exzessiven Schwankungen ... Oft hat der Kurs der Währungen mit den ökonomischen Rahmendaten nichts zu tun“, sagte Camdessus der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der Arbeitsgruppe gehören prominente ehemalige Währungspolitiker wie Horst Köhler oder der frühere amerikanische Notenbankchef Paul Volcker an.  

    Aus diesem Grund sei ein fester Anker für die Währungen vonnöten, sagte der Finanzexperte: „Unsere Währungsordnung hat seit dem Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods in den siebziger Jahren keinen zentralen Referenzpunkt mehr. Ein solcher Referenzpunkt ist aber nötig, zumindest auf lange Sicht.“ Im System von Bretton Woods galten feste Austauschverhältnisse der Währungen untereinander, der Dollar war durch Gold gedeckt.

    Camdessus bringt zudem eine Verschmelzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der G20-Finanzministergruppe ins Spiel. Zunächst sollten dazu die G 20 wie bislang der IWF in einem System von Ländergruppen organisiert werden, die jeweils einen Vertreter in die Entscheidungsgremien entsenden. Das werde die demokratische Basis der Organisation verbreitern. „Währungsfragen haben Auswirkungen auf der ganzen Welt. In der Gruppe der G 20 sind aber nur 25 Länder vertreten“, sagte Camdessus im Gespräch mit der ZEIT. In einem zweiten Schritt sollen im IWF die strategischen Entscheidungen von den Finanzministern selbst gefällt werden. „Wenn ein solcher Ministerrat eingerichtet ist, sollten die Finanzministerrunde der G 20 und der IWF-Rat verschmolzen werden... Der Fonds wäre letztlich in den Händen der Staats- und Regierungschefs“, so Camdessus.   

    Ziel der Reform sei es „die Legitimität und die Autorität des IWF zu stärken. „Wir brauchen eine Instanz, die auf globaler Ebene für Stabilität sorgt. Das bedeutet auch, dass der Fonds mit einem umfassenderen Mandat ausgestattet werden muss... Er sollte aber für die gesamte finanzielle und monetäre Sphäre zuständig sein.“ Auf die Frage, ob er eine Weltwirtschaftsregierung anstrebe, sagte er: „So könnte man es nennen. Ich spreche aber lieber von einem neuen Geist der kooperativen Koordination.“ Redaktion w:o/Zeit




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    G20-Berater Radikalreform des Weltwährungssystems Exzessive Schwankungen auf den Devisenmärkten erfordern einen festen Anker für die Währungen. Der Währungsordnung fehlt seit Bretton Woods ein zentraler Referenzpunkt.

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