Was geschieht mit dem ganzen Geld?

Bergbau - Gewinne sollen sprudeln

Bei den Branchengrößen der Bergbausparte stehen in den kommenden Wochen Zahlen an. Der Markt erwartet hohe Gewinne. Fast noch bedeutsamer erscheint jedoch die Frage, ob und wie die Investoren daran beteiligt werden.

Egal, welchen Analysten man fragt, das Votum ist recht einhellig: Die Gewinne in der Bergbaubranche werden sprudeln. Ein Fragezeichen steht jedoch hinter der Verwendung dieser Gewinne. Viele Beobachter fordern, dass die Aktionäre an den gut gefüllten Kassen der Bergbaugrößen beteiligt werden. Höhere Dividenden oder Aktienrückkaufprogramme, die den Kurs stützen, sind die Themen.

Doch es gibt auch warnende Stimme, die auf die Unsicherheiten in den kommenden Monaten hinweisen. Vor allem die Kosten gehen immer weiter nach oben. Seien es die Arbeits-, Material- oder Energiekosten, überall gab es zuletzt einen Anstieg zu beobachten. Zudem ist die Situation in Australien weiterhin unklar. Die Fluten haben die Kohleminen in Queensland schwer getroffen. Der verheerende Zyklon an der Ostküste hat dagegen nicht die befürchteten Schäden gebracht. Doch die aktuell aufkommenden Waldbrände in Westaustralien könnten zum nächsten Problem werden. Zudem ist die Regensaison down under noch längst nicht vorbei. Anderseits sind die meisten Bergbaukonzerne nicht nur von den Kohleminen in Queensland abhängig.

Analysten haben errechnet, dass Rio Tinto (WKN: 855018) nur 3 Prozent aller 2011 auflaufenden Gewinne in den dortigen Kohleminen erwirtschaftet. Bei Anglo American (WKN: A0MUKL) liegt der Anteil bei 8 Prozent, BHP Billiton (WKN: 850524) kommt auf 10 Prozent, Xstrata (WKN: 552834) liegt mit 16 Prozent ganz vorne.

Das zweite australische Problem heißt Minensteuer. Hier werden die Großen des Segments in den kommenden Jahren Milliarden abgeben müssen. Doch noch immer fehlen ganz genaue Vorgaben, eine genaue Prognose über die finanziellen Konsequenzen ist demnach nicht möglich.

Dennoch: Die schwarzen Zahlen werden sich durch alle Bilanzen ziehen. Für das vergangene Halbjahr wird bei BHP mit einem Gewinn vor Einmaleffekten von 10,3 Milliarden Dollar gerechnet, im Vorjahr lag das Plus bei 5,7 Milliarden Dollar. Am 16. Februar werden die Werte veröffentlicht werden. Hier glauben Analysten, dass Zukäufe weiter ein Thema sind, genannt werden unter anderem Akquisitionen im Bereich Öl. Aktionäre können bei BHP durch ein Aktienrückkaufprogramm von den guten Ergebnissen profitieren. Es gibt Forderungen, dass dieses auf die australischen Papiere ausgeweitet wird, bisher stehen nur die britischen Aktien im Fokus des 4,2 Milliarden Dollar schweren Programms.

Der Halbjahresgewinn bei Rio Tinto soll sich von 3,7 Milliarden Dollar auf 8,2 Milliarden Dollar erhöhen. Für das Gesamtjahr werden fast 14 Milliarden Dollar prognostiziert. Dies soll sich in einer steigenden Dividende niederschlagen. Dabei halten es Analysten für möglich, dass sowohl BHP als auch Rio Tinto diese Schätzungen übertreffen werden, denn die auch aufgrund der steigenden Preise verbesserten Umsätze beim Eisenerz sind noch nicht völlig abzuschätzen.

Optimismus gibt es ebenfalls für die Zahlen von Xstrata, die am 8. Februar anstehen. Hier soll sich der Jahresgewinn um rund 90 Prozent auf fast 5,2 Milliarden Dollar erhöhen. Bei Xstrata setzt man auf gute Nachrichten, da im Jahresverlauf die Muttergesellschaft Glencore an die Börse gehen will. Je besser die Tochter aufgestellt ist, desto höher kann der Preis sein, den man für die Mutter erzielt.

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