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    Euro-Rettung mit Schikanen  3190  0 Kommentare Vorprogrammiertes Sommertheater (nicht nur) wegen der „PIGSIF-Risiken“

    Mission impossible: Die G-Krise hält die Weltbörsen in Atem

    Nun hat sie uns alle wieder erfasst: die Griechenland-Krise zieht die Weltbörsen in den Bann, weil alle Angst vor einem Domino-Effekt und Flächenbrand haben. Genau an dem Tag, wo Portugal weitere Kredite im Volumen von 78 Mrd € zugesagt wurden, um einen Default zu vermeiden, kommt nun wieder Griechenland mit weiteren Zahlungsforderungen an die EU. Die Rettungsschirme werden „auf dem Papier“ immer größer, dahinter stecken aber auch immer mehr Zahlungsverpflichtungen der Kreditnehmer, denn die Zinsen sind über dem EU-Durchschnittsniveau. Kann sowas gut gehen und wenn nein, wie endet das dann? Ob der Euro gerettet werden kann, ist unklar. In jedem Fall wird Deutschland der Zahlmeister für Europa bleiben.

    Neben den „PIGS“ machen aber auch andere Länder in der EU Sorgen, was die Konsolidierung der Staatsfinanzen angeht. So sprechen ich schon lange von den „PIGSI“, nicht um das Problem zu verniedlichen, sondern weil für mich Italien als Sorgenkind auch dazugehört. Aber auch Belgien und Frankreich haben so ihre Probleme, die Haushalte zu konsolidieren und dabei auch Wachstum zu genieren.  Aus den PIGS werden also schnell „PIGSIF“ oder „PIGSIB“. Zu allem Überfluss stieg auch die Inflationsrate im Euroraum, was die EZB zu einer Zinserhöhung im Sommer (im Juni) zwingen wird.

    Die EZB droht jetzt damit, keine Griechenlandanleihen  mehr aufzukaufen und stellt sich damit gegen die Beschlüsse der EU-Finanzminister. Auch Norwegen lehnt jetzt eine Griechenlandhilfe ab und will keine Anliehen mehr aufkaufen. Die Situation könnte schnell in den nächsten Tagen eskalieren.

    Aber auch ein jetzt wieder heftig diskutierter Ausschluss Griechenlands aus der EWU hat gravierende  Nachteile. Zu einem würden griechische Banken dann reihenweise Pleite gehen und dabei aber auch andere europäische Banken in Mitleidenschaft ziehen; zudem könnte es zu einem gefährlichen Dominoeffekt bei den „PIGSI“ oder den „PIGSIF“ (mit Frankreich im Boot) kommen, denn insbesondere französische Banken sind in Südosteuropa sehr stark bei Staatsanleihen engagiert. Es gibt also keinen Königsweg bei der Euro-Rettung und erst recht nicht bei der Griechenland-Rettung. Fakt ist, dass Griechenland pleite ist, nur wer muss nun die Zeche zahlen?

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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