Der Goldcrash wird kommen
Bevor ich auf Gold zu sprechen komme, zunächst ein paar Worte zu den aktuellen US-Konjunkturdaten. Hier hat sich das Bild in den vergangenen Wochen deutlich aufgehellt:
Sie sehen, dass sich der Vierwochenschnitt (grün) der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in einem klaren Abwärtstrend befindet. Heute fielen die Zahlen erneut unter die 400.000er Marke. Nun müssten sich die Erstanträge dort stabilisieren. Das könnte auch gut sein, weil wir so ganz langsam auf das Weihnachtsgeschäft zusteuern und sich der Arbeitsmarkt in dieser Zeit sowieso beruhigt. Natürlich passen diese Zahlen so gar nicht in die Krisenstimmung, aber dem muss ja auch nicht so sein. Es könnte aber sein, dass diese Zahlen einen erheblichen Einfluss auf den Markt nehmen. Zumindest dann, wenn weitere positive Konjunkturzahlen hinzukommen. Dazu natürlich wie immer in den kommenden Wochen mehr. Nun zum Gold:
Gold in Übertreibungsphase
Der Zusammenhang ist mittlerweile so offensichtlich wir logisch. Wenn die Märkte „Krisenstimmung“ spielen, haussiert der Goldpreis. Da besteht kein Zweifel. Doch in den vergangenen Tagen hat Gold nun eindeutig seinen Aufwärtstrend verlassen und zwar nach oben. Das ist ein klares und nachhaltiges Zeichen dafür, dass wir uns nun in einer Übertreibungsphase befinden. Dazu folgender Chart:
Übertreibungsphasen sind ebenso wenig wie Crashs prognostizierbar. Panik und Gier in ihren Extremen haben eine Eigendynamik, die sich jeder Analyse entzieht. Es kann also jetzt alles passieren. Gold kann die 2.000-Dollar-Marke sehen und sogar noch weiter steigen. Das wird davon abhängen, wie sich die aktuellen Krisen weiter entwickeln.
Aber jede Übertreibung birgt natürlich auch die Gefahr eines größeren Crashs. Denn es sind Anlageblasen, auch wenn viele das bei Gold vielleicht nicht gerne hören.
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Es ist zudem typisch für große Seitwärtsbewegungen (siehe Steffen Daily von vorgestern), dass immer neue Blasen entstehen. Zunächst war es die Aktienblase bis ins Jahr 2000. Darauf folgte die Immobilien- und Finanzblase in den USA, die Ölpreisblase, etc. Jetzt ist es die Goldblase, die sich aufbläht und damit riskant wird.
Und witzigerweise ist es in Anlehnung an den Text vom Dienstag auch immer die Goldblase, die als letztes in der großen Seitwärtsbewegung platzt. Das passiert genau dann, wenn sich die Krisen, die eben diese Seitwärtsbewegung verursacht haben, bereinigen. Meistens allerdings bevor die Masse der Anleger merkt, dass die Krisen vorbei sind. Das wird nicht unbedingt morgen passieren und es kann auch noch ein paar Monate oder gar Jahre dauern, aber die Gefahr eines Gold-Crashs steigt mit jedem Dollar, den der Goldpreis steigt. Wie gesagt, um hier genauere Angaben zu machen, müsste man wissen, wann die aktuellen Krisen ihre Relevanz verlieren. Doch dann wird Gold auf die Verkäuferseite wechseln.