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    Chinas wundersame Daten

    Warum die Export- und Importdaten aus dem Reich der Mitte eine Mogelpackung sind..

    Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de

    Wir erinnern uns an die Aussage im letzten Jahr von Ma Jiantang, dem Leiter des chinesischen Statistikbüros: man habe "null Toleranz" für falsche Wirtschaftsdaten. Nun ist es mit der Toleranz in China ja so eine Sache - dennoch scheint die Toleranz für Wunderdaten derzeit recht groß zu sein. So meldet das Land heute einen Exportzuwachs von 10,6% gegenüber dem Vorjahresmonat (erwartet war +0,1%!), die Importe seien um 10,0% gestiegen.

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    Besonders die Importe nach China könnten natürlich beeinflusst sein vom Neujahrsfest im Reich der Mitte - Vorzieheffekte sind denkbar. Aber der Vergleich der chinesischen Daten mit den Zahlen wichtiger Handelspartner in Asien (die das Neujahrsfest ebenso feiern!) wirft zahlreiche Fragen auf.

    So haben die Daten aus Taiwan und Südkorea meist eine enge Korrelation mit den Export- und Importdaten aus China. Beide Länder aber meldeten für den Januar einen Rückgang ihrer Exporte. Noch auffälliger aber sind die Import-Zahlen aus Hong Kong für den Januar: die Importe vom chinesischen Festland liegen sage und schreibe 70% unter den gemeldeten Exporten Chinas nach Hong Kong! Entweder sind also die Daten aus Hong Kong falsch, oder die Daten aus China. Wir haben da so eine Vermutung..

    Es wird also Zeit, dass China seine besten Statistik-Fachkräfte nach Hong Kong schickt, damit man dort lernt, wie Wunderstatistiken in der Praxis funktionieren. Dass ausgerechnet jetzt China solche Daten veröffentlicht, dürfte kein Zufall sein: Die Schwellenländer-Krise hat dem Regime deutlich gemacht, dass man sich schlechte Wirtschaftsdaten einfach nicht leisten kann. Der offizielle Bankensektor zeigt immer wieder Stresssymptome, auch der Schattenbanken-Sektor steht auf der Kippe - wie zuletzt der bail-out eines von der Großbank ICBC mitvertriebenen Trusts gezeigt hat.

    Humor ist, wenn man den Daten trotzdem glaubt. Bezeichnenderweise legte der australische Dollar nach den chinesischen Daten stark zu (Australien ist ökonomisch stark abhängig von China), während der chinesische Yuan zum Dollar heute gefallen ist. China kann also wirklich froh sein, dass es den Westen gibt: nur hier wird den Daten aus dem Reich der Mitte noch Glauben geschenkt - schon aus Eigennutz. Denn nichts wäre für den Westen schlimmer als die Erkenntnis, dass sich der Glaube an ewiges Wachstum in China als Illusion herausstellt.

     




    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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