3D Systems Teil einer Blase – Perspektiven für Facebook - Seite 2
Facebook – ausgerechnet Facebook
Die Finger lässt Bauman derzeit von Telekomwerten, Versorgern und Konsumgütern: „Best Buy, Sears und Target haben in den vergangenen Monaten enttäuscht.“ Aber: Es zeige auch, dass es sich hierbei nur um einen leichten wirtschaftlichen Rückfall handle. Denn grundsätzlich seien diese Unternehmen gut positioniert, was bedeute, dass sie nur darauf warteten, bis sich das Wirtschafswachstum durchsetzt. Anders sei das bei Werten wie beispielsweise Facebook, für die wir bei Feingold Research zuletzt sehr negativ gestimmt waren, wir hatten sie auch als Short-Position in unserem Depot beim DAF und stellten mehrmals an dieser Stelle Short-Papiere vor. Mittlerweile hat Facebook kräftig korrigiert, für Baumann aber offenbar eine Chance. Das Unternehmen kann seiner Meinung nach die Einnahmen aus Werbung jährlich um 50 Prozent steigern und könne sich deshalb losgelöst vom Wirtschaftswachstum in den USA entwickeln.
17 Jahre durchschnittliche Haltedauer – Kostolany mal ernst genommen
Mit ihrem Legg Mason ClearBridge US Aggresive Growth Fund setzen Bauman und Freeman auf einen ganz besonderen Ansatz: langfristige Investments. Und zwar langfristig im wahrsten Sinne des Wortes: Im Schnitt halten sie die einmal identifizierten Werte 17 Jahre und nehmen nur ein bis zwei ausgewählte Aktien pro Jahr neu in ihr Portfolio auf. Man könne sich den Fonds wie einen Inkubator vorstellen, in dem zarte Pflänzchen nachhaltig wachsen können, sagt Bauman. Für ihn und seinen Co-Fondsmanager Freeman gibt es keinen Grund, gute Wachstumsgeschichten permanent zu handeln: „Wir haben bei all unseren Investments schon immer die Prämisse verfolgt, dass aus guten Unternehmen auch gute Aktien werden – nicht andersrum.“
Beim Stockpicking achten die beiden Fondsmanager vor allem darauf, dass Unternehmen über Eintrittsbarrieren und nachhaltiges Wachstum – im Gegensatz zu zyklischem Wachstum – verfügen. Prädestiniert für solche Werte sei der Gesundheitssektor in den USA – vor allem Biotech – der schon immer eine dominante Rolle im Portfolio spielte. „Wenn ein Unternehmen einen Weg findet, eine Krankheit zu behandeln, sorgt das für eine enorme Preismacht. Hinzu kommen von der Regierung regulierte Barrieren für den Wettbewerb und der Schutz durch Patente“ erklärt Bauman die Attraktivität des Sektors.
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Darüber hinaus sei Qualität ein entscheidendes Investitionskriterium. Und Bauman konzentriert sich deutlich stärker auf Bewertungen als die meisten wachstumsorientierten Investoren: „Ein ausschließlicher Blick auf die Bewertungsmatrix im Fonds würde unseren Ansatz wahrscheinlich eher als Core oder Value kategorisieren. Unser Argument ist aber seit jeher, dass ein Growth-Manager, der Bewertungen ignoriert, zum Scheitern verurteilt ist.“ Wie richtig die beiden damit liegen zeigt der Erfolg der Strategie seit 30 Jahren.