Blue Chips
DAX-Bilanz: Eon, RWE und Infineon ziehen kräftig an
In der zweiten Wochenhälfte kletterte der DAX zeitweise über die Marke von 10.000-Punkten. Am Freitag gelang dem Leitindex ein neues Rekordhoch und er verbuchte mit
9.987,24 Zählern ein Wochenplus von 0,8 Prozent.
Geopolitische Risiken bremsten den Aufwärtsdrang deutscher Blue Chips nur für kurze Zeit. Weil Fed-Chefin Janet Yellen trotz robuster Entwicklung der US-Wirtschaft wieder einmal keinen konkreten
Termin für die erste Zinserhöhung seit Jahren lieferte, nutzten dies die Investoren und kauften Aktien. Dank ordentlicher Dividendenrenditen stehen sie in der Gunst der Anleger derzeit ohnehin ganz
oben.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Freitag) in einer Spanne von 190 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern
und -verlierern fiel mit 20 zu 10 eindeutig positiv aus. Am schwächsten entwickelten sich auf Wochensicht die Aktien der Commerzbank (-3,7 Prozent) und der Deutschen
Bank (-3,1 Prozent), während die Titel von RWE (+6,1 Prozent), Eon (+3,5 Prozent) und Infineon (+3,1 Prozent) die Liste der Kursgewinner anführten.
RWE und Eon am stärksten
Maßgeblich verantwortlich für die Kursrally unter den Versorgern waren positive Analystenkommentare. Nach sechs enttäuschenden Jahren sind zum Beispiel die Experten der spanischen Bank Santander bezüglich der deutschen Versorgerkonzerne nun wieder optimistischer geworden. So wurde am Mittwoch die Einstufung für RWE von „Underweight“ auf „Buy“
angehoben und zudem das Kursziel von 26,35 Euro auf 35,15 Euro erhöht. Bei Eon wurde das Ziel von 12,95 auf 15,55 Euro revidiert und das Urteil jedoch unverändert auf „Hold“ belassen. Die
Einführung der Brennelementesteuer, der Verfall der Strompreise sowie der hohe Fremdkapitalanteil in den Bilanzen hätten für eine massiv unterdurchschnittliche Entwicklung der Aktien im Vergleich
zum Sektor geführt, so der Experte. Erhebliches Erholungspotenzial besteht auch, falls die Brennelementesteuer für nicht rechtmäßig erklärt wird. Dies könnte nämlich die Gewinne beider Unternehmen
um rund ein Fünftel nach oben treiben.
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