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    Asset Allokation Ampel  4875  0 Kommentare „Asset Allokation ist das neue Alpha in der Kapitalanlage“

    Asset Allokation bedeutet die Streuung des Vermögens über mehrere Anlageklassen. Diese Form der Portfolio-Strukturierung ist für die Rendite von größerer Bedeutung, als die Suche nach der einzigartigen Kapitalanlage, betont Kai Bald, Leiter öffentlicher Vertrieb passiver Anlageprodukte der Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM). Mit der Asset Allokation Ampel gibt die DeAWM ab sofort auch Privatanlegern einen aktuellen Marktüberblick sowie Investmentausblick an die Hand, die diese für ihre Anlegeentscheidung nutzen können.

     

    Herr Bald, das Konzept der Asset Allokation ist vielen Anlegern ein Begriff. Die Umsetzung scheint jedoch umso schwieriger. Vor kurzem gingen Sie mit der Asset-Allokation-Ampel an den Start. Können Sie unseren Lesern das Konzept dahinter erklären?

    Kai Bald: Die breite Streuung des Vermögens über mehrere Asset Klassen ist in der Tat viel wichtiger für die Rendite eines Portfolios als die Suche nach der „einen“ richtigen Anlage. Ich gehe sogar soweit: Die Asset Allokation ist das „neue Alpha“ in der Kapitalanlage. Doch bei der Umsetzung stehen die Anleger vor einer Herausforderung. Zwar gibt es im digitalen Zeitalter viele Möglichkeiten, Informationen zu den Entwicklungen in Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkten zu bekommen. Allerdings ist es schwierig, aus der Vielzahl an Informationen Rückschlüsse für eine geeignete Asset Allokation zu ziehen. An diesem Punkt setzt die Asset-Allokation-Ampel an. Sie bietet auf einen Blick für die wichtigsten Märkte Informationen über die Wertentwicklung des vergangenen Monats für einen repräsentativen Index in einem Markt, über die ETF-Umsätze in einem Markt und den Investmentausblick des CIO Office von Deutsche Asset & Wealth Management für die kommenden 1-3 Monate. Diese drei Indikatoren, die institutionelle Investoren permanent im Blick haben, stellen wir mit der Asset-Allokation-Ampel erstmalig kombiniert und übersichtlich dargestellt zur Verfügung. 

     

    Welche Märkte nehmen Sie mit der Asset-Allokation-Ampel unter die Lupe? 

    Bald: Die Asset-Allokation-Ampel bietet Informationen über insgesamt 27 Märkte. Das sind im Detail sieben Aktienmärkte aus dem Segment Schwellenländer und sechs aus Industrieländern. Aus dem Anleihesektor hat die Ampel sechs Staatsanleihe- und zwei Unternehmensanleihekategorien im Blick. Dazu kommen die wichtigsten Geldmarkt- und Rohstoffmärkte. Damit sind alle Märkte abgedeckt, die für eine breite Vermögensstreuung relevant sind. Alle Märkte der Ampel sowie die aktuelle Auswertung sind verfügbar unter www.etf.db.com/ampel

     

    In welcher Regelmäßigkeit berichten Sie über die Entwicklungen an diesen Märkten?

    Bald: Die Ampel wird einmal im Monat, um die Monatsmitte, aktualisiert. Dies ist vor dem Hintergrund der Asset Allokation und einer mittel- bis langfristig orientierten Vermögensanlage in aller Regel völlig ausreichend. Sonst würde man Gefahr laufen, möglicherweise sehr kurzfristige Entwicklungen in die Asset Allokation einzubeziehen.

     

    Für die Orientierung haben Sie sich für die allen bekannte Ampel entschieden. Im Straßenverkehr heißt „Rot“ stehen bleiben und „Grün“ fahren. Ist das Prinzip so einfach? Welche Kriterien liegen der Entscheidung für Rot, Gelb, Grün zugrunde?

    Bald: Die Kriterien sind klar und transparent definiert. Uns war wichtig, dass dabei neutrale Informationen aus hochwertigen Quellen zugrunde liegen.

    Bei den ETF-Umsätzen beobachten wir den europäischen ETF-Markt mit rund 1300 Produkten. „Grün“ bedeutet, dass es in dieser Kategorie im vergangenen Monat Zuflüsse von mehr als 100 Millionen Euro gegeben hat. „Gelb“ heißt, die Zu- beziehungsweise Abflüsse lagen zwischen null und 100 Millionen Euro. „Rot“ heißt, dass Investoren mehr als 100 Millionen Euro aus entsprechenden ETFs abgezogen haben. Analog sind bei der Wertentwicklung die Farben wie folgt festgelegt: „Grün“ bedeutet eine Kurssteigerung in einem repräsentativen Index von mehr als zwei Prozent, bei „gelb“ lag die Wertentwicklung zwischen minus zwei und plus zwei Prozent im vergangenen Monat. „Rot“ schließlich steht für einen Kursrückgang von mehr als zwei Prozent. Der Investmentausblick stammt vom CIO Office von Deutsche Asset & Wealth Management, einem der größten Vermögensverwalter der Welt. „Grün“ steht für einen positiven Ausblick für die kommenden 1-3 Monate in der betreffenden Kategorie, „gelb“ für die Erwartung nur geringfügiger Kursbewegungen und „rot“ für einen negativen Investmentausblick.

    Kurz zusammengefasst kann man sagen, die Farben signalisieren, welche Trends aktuell an wichtigen Märkten vorherrschen, was eine wichtige Information für Anleger sein kann. 

     

    Steht die Ampel drei Mal auf Rot, heißt das Hände weg, oder gar verkaufen? Oder umgekehrt: drei Mal Grün kaufen?

    Bald: So pauschal kann man dies nicht sagen. Rote oder grüne Ampeln können ein Signal sein, bei diesen Kategorien genau hinzuschauen. Aber auch ein gelbes Signal sollte man nicht vernachlässigen. Generell sollte man immer alle drei Bereiche im Blick haben, also die ETF-Umsätze, die Rückschlüsse über die Zu- und Abflüsse in einen Markt ermöglichen, die Wertentwicklung des jeweiligen Marktes und zu guter Letzt den CIO-Ausblick. Wenn es in einem Markt hohe Zu- oder Abflüsse gibt, dann spricht das schließlich für eine starke Überzeugung professioneller Investoren – „rot“ steht für Abflüsse, „grün“ entsprechend für Zuflüsse. Und der Investmentausblick basiert auf der renommierten Expertise von Deutsche Asset & Wealth Management. 

    Ein konkretes Beispiel: China verzeichnete im Juli die höchsten Zuflüsse in ein einzelnes Land in dieser Kategorie. Die Ampel für „ETF-Umsätze“ schaltete auf „grün“ – von „gelb“ im Juni. Aufgrund der angestoßenen Strukturreformen ist der CIO-Ausblick seit Juli ebenfalls positiv und die Ampel somit auf „grün“. Im Juni war die „CIO-Ampel“ aufgrund des neutralen Ausblicks noch auf „gelb“. Und jetzt wird es spannend: Die „Wertentwicklungs-Ampel“ ist aktuell auf „gelb“. Ob die Wertentwicklung in den kommenden Monaten auch anzieht, muss beobachtet werden. 

    Oder man kann sich Unternehmensanleihen Europa Investment Grade ansehen: ETFs dieser Kategorie verzeichneten Zuflüsse im Juli. Der CIO-Ausblick für dieses Segment ist bereits seit Anfang des Jahres positiv. Ob die Wertentwicklung künftig positiv ausfällt, muss beobachtet werden. Seit mehr als vier Monaten gibt es hier nur geringe Bewegungen.

    Was diese Signale für die eigene Vermögensaufteilung bedeuten, kann für verschiedene Anleger dann aber unterschiedlich sein.

     

    Können alle Anleger zugleich die Asset-Allokation-Ampel als Grundlage ihrer Vermögensaufteilung nehmen? Oder wollen Sie bestimmte Zielgruppen ansprechen? 

    Bald: Die Ampel richtet sich grundsätzlich an alle Anlegergruppen, dürfte aber vor allem Privatanleger besonders interessieren. Denn ihnen standen solche Daten bisher nicht zur Verfügung. Insbesondere die Auswertungen zu ETF-Umsätzen und der Investmentausblick waren bisher nur professionellen Investoren zugänglich. Nun können auch Privatanleger diese Informationen für ihre Anlageentscheidungen nutzen.

     

    Welche Rolle spielen Anlagehorizont und Risikoprofil der Anleger? Lässt sich das gut mit der Asset-Allokation-Ampel verbinden?

    Bald: Der Anlagehorizont und das Risikoprofil des Anlegers sollten immer der Ausgangspunkt für die Asset Allokation sein. Da die Ampel sehr differenzierte Angaben bietet, lässt sich beides gut verbinden. Anleger, die zum Beispiel keine übermäßigen Marktrisiken eingehen wollen, könnten primär die Signale für Staatsanleihen und Industrieländer-Aktien beobachten. Wer auch größere Schwankungen in Kauf nimmt, sollte auch die Entwicklungen bei einzelnen Schwellenländern oder Rohstoffen miteinbeziehen.

     

    Wie können Anleger die Empfehlungen der Asset-Allokation-Ampel konkret für ihre individuelle Investmentstrategie umsetzen?

    Bald: Zu jeder Kategorie in der Asset-Allokation-Ampel gehört ein repräsentativer Index, wie der MSCI World bei „Aktien Industrieländer weltweit“ oder der EuroStoxx50 für den „Aktienmarkt Eurozone“. Diese Indizes werden von börsengehandelten Indexfonds, ETFs,  zu sehr attraktiven Pauschalgebühren p.a. abgebildet und damit investierbar. Anleger, die aus den Signalen der Ampel interessante Investmentideen ableiten, finden so schnell eine Möglichkeit, diese liquide, transparent und kostengünstig umzusetzen.

    Sehr geehrter Herr Bald, wir danken für das Gespräch.

     

    Bildquellen: dpa





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