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    Hüfners Wochenkommentar  593  0 Kommentare "Umdenken bei Emerging Markets" - Seite 2

    In den Schwellen- und Entwicklungsländern gab es diesmal glücklicherweise keinen Crash – anders als in den 80er und 90er Jahren. Aber die Staaten müssen jetzt schwierige Zeiten mit Defiziten im Haushalt und in der Leistungsbilanz durchmachen. Auslandskapital fließt ab. Die Währungen werden schwächer. Es kommt zu größerer Inflation und politischen Unruhen. Das ist keine kurzfristige Entwicklung. Europa zeigt, wie viel Geduld man selbst bei großen Anstrengungen haben muss, um wieder auf einen gesunden Pfad zurückzukommen.

    Die Folgen beschränken sich nicht, wie viele meinen, auf die Länder der Dritten Welt. In einer vernetzten Welt verändern sich auch die Lebensbedingungen aller ande­ren. Vier Punkte sind wichtig: Erstens wird das Wachs­tum von Handel und Produktion in der Welt noch niedri­ger ausfallen, als ohnehin zu erwarten war. Das ist ein weiterer Grund, die Wachstumsannahmen für die Indus­trieländer nach unten zu korrigieren. Zudem verschieben sich die Quellen der Expansion. Es sind nicht mehr die Schwellen- und Entwicklungsländer, die die Entwicklung treiben. Es gibt eine Renaissance der Industrieländer. Die Binnennachfrage wird in Zukunft wieder wichtiger. Man kann sich nicht mehr auf den Export verlassen. Das ist vor allem für Deutschland und den Euroraum wichtig. Knapp ein Drittel der deutschen Exporte geht in die Emerging Markets.

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    Zweitens, etwas Positives: Nachhaltigkeit und Klimawan­del sind leichter durchzusetzen. Das große Problem in den letzten Jahren war, dass es die Schwellen- und Ent­wicklungsländer waren, die mit ihrem hohen Wachs­tum und ihren einfachen Produktionstechniken das Klima verpesteten. Sie waren schwer davon zu überzeugen, die Umweltverschmutzung ernst zu nehmen. Jetzt pus­ten sie auch ohne äußeren Zwang weniger Dreck in die Luft.

    Drittens: Bei langsamerem Wirtschaftswachstum sinken die Rohstoffpreise. Das, was wir in den letzten Jahren bei Öl, Kupfer und anderen Energieträgern und Indus­trie­rohstoffen an Preissenkungen gesehen haben, war nicht nur eine kurzfristige Laune der Märkte. Es könnte ein dauerhafter Trend werden. Also Vorsicht vor Investi­tionen im Rohstoffsektor.

    Viertens sind die Schwellen- und Entwicklungsländer auch nicht mehr der Liebling der Kapitalmärkte. Bisher profitierten sie vom Wunsch der Anleger, zu diversifi­zieren und ihr Geld in junge, dynamische Märkte zu in­vestieren. Jetzt geht ihr Anteil an internationalen Port­folien zurück. Der Markt differenziert auch bei den Emer­g­ing Markets stärker nach Ländern und bevorzugt dieje­nigen, die bei Reformen und der Gesundung der Volks­wirtschaften schneller sind.

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    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Hüfners Wochenkommentar "Umdenken bei Emerging Markets" - Seite 2 H�fner 24. Juni 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Ein Hoffnungsträger der globalen Wirtschaft ist weg. In den letzten zwanzig Jahren waren die Schwellen- und Entwicklungsländer die treibende Kraft der Welt. Ihre Wirtschaftsleistung wuchs …

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