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     1023  0 Kommentare Vectron – Substanz mit Start-Up-Kick

    Euro_Geld_ueberpruefung_von_banknoten_2Waren Sie in den letzten Wochen einmal in einem Restaurant, in dem es die Rechnung noch gekritzelt auf Abreisspapier gab? Damit ist bald Schluss und dies ist ein dickes Argument für die Aktie von Vectron. Wieso und warum – das hat sich Gereon auf unserer Partnerseite www.boersengefluester.de angesehen. Hier seine Analyse.  „Die Zeit drängt. Bis manipulationssichere Registrierkassen Pflicht sind, verliert der Staat schätzungsweise Jahr für Jahr 5 bis 10 Milliarden Euro an Steuergeldern”, sagt Walter-Borjans, Finanzminister der SPD von Nordrhein-Westfalen. Immerhin: Kürzlich hat der Bund einen entsprechenden Entwurf gegen Steuerhinterziehung durch elektronische Ladenkassen vorgelegt. Experten gehen davon aus, dass das Gesetz Mitte 2016 verabschiedet und dann vermutlich 2017 – spätestens aber 2018 – umgesetzt wird. Für Vectron Systems, den Hersteller von Registrierkassen für Gastronomie und Bäckereien, ist das beinahe wie ein Sechser im Lotto.

    Börse_Dax9000_3„Verteilt über zwei Jahre sollte das einen Umsatz von 100 bis 150 Mio. Euro bringen”, verriet Vorstand Thomas Stümmler auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach. Stümmler geht davon aus, dass etwa 70 Prozent der Kunden ein Software-Update bekommen und 30 Prozent sich für neue Kassen entscheiden werden.

    Dabei profitiert Vectron davon, dass in den vergangenen Jahren Anbieter aus dem Markt ausgeschieden sind – die Gastronomen also nicht auf Nachfolgemodelle umsteigen können. Zudem haben die Münsteraner mit der neu eingeführten günstigeren Zweitmarke Duratec den Kundenkreis deutlich ausgeweitet.

    „Duratec könnte in ein paar Jahren ähnlich hohe Umsätze erzielen wie die Vectron”, sagt Stümmler. Da es kaum Kannibalisierungseffekte zwischen beiden Marken gibt, wären die Auswirkungen auf die Konzernerlöse also enorm.

    Angriff auf OpenTable und Quandoo

    Drittes heißes Eisen ist die ebenfalls neu eingeführte Marketingplattform bonVito. Immerhin wollen die Münsteraner bonVito zu einem massiven Tool für Gastronomen ausbauen – von der Tischreservierung bis zu Rabattaktionen. „Hier geben wir derzeit Vollgas”, sagt Stümmler.

    Die Konkurrenz in dem Bereich ist zwar beachtlich – bekannte Anbieter sind etwa OpenTable oder Quandoo. Doch Stümmler sieht insbesondere die Verquickung von bonVito mit den bestehenden Kassensystemen als strategischen Vorteil. Zudem handelt es sich bei den Gastronomen bereits um Kunden.

    Vectron in Euro seit dem Börsengang

    Vectron in Euro seit dem Börsengang

    Der Aktienkurs von Vectron Systems nimmt nach einer kurzen Konsolidierungsphase ebenfalls wieder Geschwindigkeit auf und hat nun die Marke von 43,60 Euro erreicht. Auf diesem Niveau bringt es die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 65,4 Mio. Euro.

    Gemessen an der jetzigen Ertragskraft sieht das sportlich aus. Doch Vectron hat in den vergangenen Jahren massiv investiert und sämtliche Aufwendungen für die Entwicklung von bonVito und Duratec sofort verarbeitet und nicht in der Bilanz aktiviert. Das ging auch, weil die Gesellschaft über eine sehr solide Bilanz verfügt.

    Rally hat noch Luft nach oben

    Nun beginnen sich die Investitionen allmählich auszuzahlen. Und mit der Gesetzesinitiative gegen Schummelkassen steht Vectron eine Sonderkonjunktur ins Haus. Kein Wunder, dass Stümmler optimistisch in die Zukunft blickt: „Unsere Potenziale sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.”

    Letztlich handelt es sich bei dem Small Cap um eine attraktive Mischung aus konservativer Mittelstandssubstanz gepaart mit einem Start-up-Kick. Das optisch hohe KGV für 2016 sollte derweil nicht vor einem Investment zurückschrecken lassen. Zum einen sind hier die möglichen Effekte der gesetzlichen Kassenumstellung ab 2017/18 noch gar nicht enthalten.

    Hinzu kommt, dass bonVito viel mehr Kraft entfalten könnte als ursprünglich vermutet. Für boersengefluester.de bleibt der Titel überdurchschnittlich interessant. Dabei hätten wir nie im Traum gedacht, dass sich das Papier seit der ersten Präsentation auf der Prior-Konferenz im September 2014 – den Beitrag dazu finden Sie HIER – so rasant entwickelt. Aber man kann es nicht anders sagen: Damals hat Stümmler tatsächlich zum Einstieg  geklingelt.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Vectron – Substanz mit Start-Up-Kick Waren Sie in den letzten Wochen einmal in einem Restaurant, in dem es die Rechnung noch gekritzelt auf Abreisspapier gab? Damit ist bald Schluss und dies ist ein dickes Argument für die Aktie von Vectron. Wieso und warum – das hat sich Gereon auf …