Brexit – Hart und schmutzig! - Seite 2
Die dazu zwingend erforderliche Staatsneuverschuldung trifft auf keine Brüsseler Stabilitätsvorbehalte mehr und wird von der Bank of England über üppige Geldpolitik finanziert. Als Alibi für diese Instabilitätspolitik muss mit viel Empire-Pathos die nationale Jahrhundertherausforderung einer Wirtschaftsstabilisierung herhalten.
Trump als britischer Wirtschafts-Joker: America first, but Britain at least second
Bei der britischen Neuausrichtung der Wirtschaft kommt der Renaissance britisch-amerikanischer Handelsbeziehungen ein hoher Stellenwert zu. Der neue US-Präsident Trump wird Großbritannien hoch attraktive Handelsbedingungen mit den USA gewähren. Diese amerikanische Unterstützung wird auch ein Druckmittel sein, die britische Position bei Verhandlungen über zukünftige Wirtschaftsbeziehungen mit der EU zu stärken. Im Übrigen wird es unter der Ägide Trump ein allgemeines Handelsabkommen zwischen den USA und der EU definitiv nicht geben. Denn es würde die EU gegenüber Amerika stärken.
Vor diesem Hintergrund bekommen deutsche Exportunternehmen einen kälteren handelspolitischen Wind aus Washington zu spüren. Die Trumpsche Rhetorik von potenziellen Importzöllen von 35 Prozent für nicht im amerikanischen Inland produzierte Autos gibt bereits die Marschrichtung vor. Aufgrund der Bedeutung des amerikanischen Absatzmarktes – auch für andere Branchen neben der Autoindustrie – werden deutsche Exporteure Gegenstrategien entwickeln. Diese werden vor allem darin bestehen, Investitionen in den USA auszuweiten, die dem Primärziel der Wirtschaftspolitik von Trump entsprechen, nämlich dort Arbeitsplätze aufzubauen. Mit dem Grundsatz „Leistung und Gegenleistung“ will man dem handelspolitischen Bann der USA entgehen.
Bis Ende 2017 hat die EZB auf Autopilot geschaltet – Inflationsdruck wird verniedlicht
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In der Eurozone hat zwar der Anstieg der Inflationsrate von 0,6 auf 1,1 und in Deutschland von 0,8 auf 1,7 Prozent – jeweils im Dezember – eine Diskussion losgetreten, ob die EZB den Einstieg aus dem Ausstieg ihrer seit mindestens 2012 ultralockeren Geldpolitik vornehmen soll. Tatsächlich ist das Gespenst der Deflation verschwunden und ist weiteres Inflationspotenzial über steigende Rohstoffpreise gegeben. Überhaupt steht die EZB in der Verantwortung, Inflation bereits vorbeugend zu bekämpfen. Das spräche dafür, die üppige Geldversorgung – die in der Wirtschaftswissenschaft als ursächlich für Preissteigerung eingeschätzt wird – dringend umzukehren.