Wunschanalyse Rheinmetall - Seite 2
Im Bereich der Rüstung, oder im Unternehmensjargon „Defence“, werden heute Panzer (Puma, Leopard, Lynx, Marder, ...), Waffen und Munition ebenso angeboten wie Flugabwehrsysteme, Schutzsysteme und Aufklärungstechnik. Größter Kunde ist die Bundesrepublik Deutschland, gefolgt von den Franzosen.
Künftig möchte Rheinmetall den Bereich Sicherheit stärker gewichten: Körperschutz für Polizisten im Einsatz, gepanzerte Straßenfahrzeuge, Abwehr unbemannter Waffensysteme (Drohnen), Abwehr von Cyber-Kriminalität und Schutz von Flughäfen. Vor wenigen Wochen hat CEO Papperger die Kooperation mit dem US-Rüstungskonzern Raytheon bekannt gegeben. Man wolle im Bereich Luftverteidigung, Kampffahrzeuge, Waffen, Munition, Cyberkriminalität und Simulation und Ausbildung enger zusammenarbeiten, so die Pressemitteilung von Rheinmetall. Klingt für mich so, als sei der im Dezember angekündigte Imagewechsel noch nicht in der Presseabteilung angekommen.
Am Ende des Prozesses zum Aufpolieren des Images soll dann der Automobil-Bereich das Image von Rheinmetall prägen, nicht mehr die Rüstungssparte. Mit dieser Strategie ist denn auch endlich die Diskussion vom Tisch, ob der Automobilbereich des Konzerns vielleicht irgendwann mal ausgegliedert werden könnte. Nachdem Rheinmetall selbst im Jahr 2010 einen Börsengang der Automobilsparte durchgerechnet hat waren die Spekulationen darüber nicht mehr zur Ruhe gekommen.
Geschäftsentwicklung solide
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Diese Woche hat Rheinmetall vorläufige Zahlen für das abgelaufene Jahr 2016 veröffentlicht. Der Umsatz liegt mit 5,6 Mrd. Euro (+8%) im Bereich der Erwartungen. Positiv überraschen konnte der Gewinn, der um 23% auf 353 Mio. Euro sprang (erwartet wurden 343 Mio. Euro). Die positive Überraschung am aus der Rüstungssparte (+12%), die von dem aufkommenden Zwang der Nato-Mitglieder profitiert, ihre Verteidigungsbudgets aufzustocken. Jedes Nato-Mitglied soll 2% des BIP in die Rüstung investieren. Außer den USA macht dies heute keiner, Deutschland investiert 1,2%.