EUR/USD
Das Währungspaar hat im Augenblick einen echten Lauf - Seite 2
Euro-Chart
Der EUR/USD hat sich vor gut vier Wochen mit einem Gap-up über die 1,0800 geschoben und konnte sich bisher über dieser Marke halten. Der EUR/USD hat im Augenblick einen echten Lauf. Er notiert so fest wie seit Monaten nicht mehr. In den letzten Handelstagen hat er auch keine wesentlichen Rücksetzer zugelassen, beziehungsweise diese wurden zeitnah zurückgekauft. Insgesamt ist das Chartbild bullish zu interpretieren. Es fehlt nicht mehr viel und der EUR/USD könnte das Hoch von November letzten Jahres bestätigen. Sollte er sich über die 1,1300 schieben, hätte er danach Luft bis 1,1600 und im Anschluss bis 1,1720. Ob er diese Bereiche ohne wesentliche Rücksetzer anlaufen kann, bleibt zunächst abzuwarten. Rücksetzer bis 1,0800 oder auch bis 1,0770/60 wären allerdings aktuell unproblematisch.
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Der EUR/USD profitiert derzeit von der politischen Lage in den USA. Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass neue Unzulänglichkeiten und Defizite der Trump-Administration an die Öffentlichkeit gelangen. Die wichtigen politischen Ziele, die bei der Amtseinführung genannt wurden, geraten zunehmend aus dem Blick. Die groß angekündigte Steuerreform wird frühestens Anfang 2018 wirksam werden, deren Effekt wird sich erst mit größerem Zeitverzug zeigen. Aktuell also ein Vakuum zu konstatieren. Aber auch Europa hat seine Probleme, die nach wie vor ungelöst sind. Die Griechenland-Thematik wird im Juni neu besprochen – nach wie vor geht es um Schuldenerleichterungen, wobei viele schon vergessen haben, dass den Griechen vor nicht allzu langer Zeit bereits 100 Mrd. EUR/USD Schulden von privater Seite erlassen wurden. Im Endeffekt wurde auch dieser Schuldenerlass von den Steuerzahlern finanziert, denn die Zahlungsausfälle haben die zu versteuernden Einkommen der Unternehmen und damit die Steuer reduziert. Es ist davon auszugehen, dass das Thema Griechenland erst 2018, nach der Bundestagswahl, wieder auf die Tagesordnung kommt. Auch Italien und Frankreich bekommen die Probleme nicht in den Griff. Hohe Lohnkosten, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in vielen Bereichen und weiter steigende Verschuldung. Ein toxischer Mix, der über kurz oder lang zu einer echten Bewährungsprobe wird.