Wunschanalyse Ströer Media - Seite 3
Die Finanzberichte sind nun deutlich detaillierter als früher, es scheint mir, das die Short-Attacke zumindest in Sachen Transparenz einige positive Folgen nach sich zog. Das Digitalsegment ist inzwischen der größte Geschäftsbereich mit 147,9 Mio. EUR Quartalsumsatz (+58,7%), das traditionelle Geschäft mit der Außenwerbung wächst in Deutschland um 5,3% auf 114 Mio. Euro, im Ausland geht es um leicht zurück auf 26,6 Mio. Euro.
Die operative Gewinnmarge lag 2016 bei 25,1%, im Q1 2017 ging sie im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,6%punkte auf 19,5% zurück. Die Nettoschulden stiegen von 314 auf 368 Mio. Euro an. Umstrukturierungen und Unternehmenszukäufe haben die Bilanz belastet.
Bewertung in Ordnung
Organisch möchte Ströer nachhaltig um 5-10% p.a. wachsen. Anorganisch gerne mehr, aber Übernahmen kosten Geld und erforderliche Kredite müssen bedient werden. Entsprechend ist für unsere Bewertung zunächst einmal das organische Wachstum maßgeblich.
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Das KGV 2018e von 16 ist für diese Wachstumserwartung in meinen Augen angemessen. Mag sein, dass durch besonders geschickte Übernahmen ein wenig mehr verdient wird. Mag aber auch sein, dass die Expansionsträume des Managements zu teuren Übernahmen führen, die sich so schnell rechnen.
Ströer ist Platzhirsch bei der Außenwerbung, das hat das Management über viele Jahre immer wieder auf’s Neue unter Beweis gestellt. Als Immobiliengesellschaft ist Ströer solide. Doch nun möchte Ströer mit aller Gewalt auch digital wachsen. Dazu wurde bereits T-Online gekauft, sowie auch Statista und eine Reihe weiterer Online-Unternehmen. Es ist der richtige Weg, Offline-Außenwerbung mit Online-Werbung zu kombinieren, doch ich kann der Bilanz noch nicht entnehmen, wie erfolgreich, wie versiert das Management im Online-Bereich ist. ein wenig Vorsicht ist daher angebracht.
Neue Technologien
Quelle: Ströer Capital Market Day in Berlin, April 2017
Als einer der Ersten kann Ströer umfangreiche Werbekampagnen aus einer Hand anbieten, da die Kunden über bspw. T-Online im Internet, über Apps auf Smartphones und über die Außenwerbung auch auf lokal aufgestellten Bildschirmen werben kann. Die Möglichkeit anzubieten ist toll, nun muss Ströer noch zeigen, dass es in der Lage ist, Werbekampagnen auch Zielgruppengenau auszuliefern.