Fracking/Saudis/Russen
Wer profitiert vom Ölpreisverfall? - Seite 3
So oder so steckt die Ölwirtschaft also in einem bösen Dilemma, und eine nachhaltige Erholung des Ölpreises erscheint vorerst nur schwer vorstellbar. Das macht Ölaktien und andere Ölinvestments fürs Erste nicht besonders attraktiv. Anleger müssen deshalb aber nicht untätig bleiben, denn das vorliegende Szenario ist zwar schlecht für den Rohölsektor; es eröffnet aber andernorts Chancen und Einstiegsmöglichkeiten:
1. Kurzfristige Erholungsbewegungen verkaufen
Auch wenn die fundamentale Situation nicht ansprechend ist, war Rohöl zuletzt technisch überverkauft. Dadurch kann es zu kurzen, starken Gegenreaktionen kommen, für die schon relativ unbedeutende
Impulse von der Nachrichtenseite her ausreichen (US-Lagerbestände, Nachfrage aus China, Förderausfälle in Krisenländern etc.). Wir halten es aber für relativ unwahrscheinlich, dass diese
Gegenreaktionen lange Bestand haben werden. Stattdessen dürfte der Ölpreis bald wieder in die derzeitige Abwärtsbewegung einschwenken. Je mehr er sich zwischenzeitlich erholt, desto mehr nimmt die
Fallhöhe zu – und damit die Möglichkeit, Gewinne mit entsprechenden Short-Wetten zu erzielen.
2. Gewinner auf Länderebene – die Ölimporteure
Fallende Ölpreise werden von den Anlegern häufig als konjunkturelles Warnsignal gedeutet. In der Vergangenheit korrelierten vor allem die Emerging Markets oft mit der Ölpreisentwicklung. Eine solche Sichtweise greift aber zu kurz; der vermeintliche Zusammenhang zwischen dem Ölpreis und der wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwellenländern wird von der Realität nicht bestätigt.
Zweifelsohne sind gerade in den Emerging Markets einige Länder stark von der Ölpreisentwicklung abhängig (Saudi-Arabien, Malaysia, Russland etc.). Umgekehrt gibt es aber viele Länder, die Öl importieren müssen, und die deshalb von fallenden Ölpreisen profitieren. Das ist nicht nur in vielen Industrienationen so (Japan, Europäische Union), sondern auch in einer nicht unerheblichen Zahl von Schwellenländern. In einigen Emerging Markets, die Öl importieren müssen, fällt der Wohlfahrtseffekt fallender Ölpreise sogar besonders stark aus. Das liegt unter anderem daran, dass dort viel energieintensive Produktion stattfindet oder dass der Anteil der Energiekosten an den gesamten Wertschöpfungskosten vergleichsweise hoch ist.
2. Gewinner auf Länderebene – die Ölimporteure
Fallende Ölpreise werden von den Anlegern häufig als konjunkturelles Warnsignal gedeutet. In der Vergangenheit korrelierten vor allem die Emerging Markets oft mit der Ölpreisentwicklung. Eine solche Sichtweise greift aber zu kurz; der vermeintliche Zusammenhang zwischen dem Ölpreis und der wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwellenländern wird von der Realität nicht bestätigt.
Zweifelsohne sind gerade in den Emerging Markets einige Länder stark von der Ölpreisentwicklung abhängig (Saudi-Arabien, Malaysia, Russland etc.). Umgekehrt gibt es aber viele Länder, die Öl importieren müssen, und die deshalb von fallenden Ölpreisen profitieren. Das ist nicht nur in vielen Industrienationen so (Japan, Europäische Union), sondern auch in einer nicht unerheblichen Zahl von Schwellenländern. In einigen Emerging Markets, die Öl importieren müssen, fällt der Wohlfahrtseffekt fallender Ölpreise sogar besonders stark aus. Das liegt unter anderem daran, dass dort viel energieintensive Produktion stattfindet oder dass der Anteil der Energiekosten an den gesamten Wertschöpfungskosten vergleichsweise hoch ist.
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