Moventum S.C.A. Marktkommentar 09.08.2017
Boomende Arbeitsmärkte
In den USA lag die Zahl der neugeschaffenen Stellen im Juli mit 209.000 über den Erwartungen und drückte die Arbeitslosenquote mit 4,3 Prozent wieder auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Die Veränderung bei den Stundenlöhnen lag mit ann. 2,5 Prozent innerhalb der Konsensschätzung und deutet weiterhin auf keinen erhöhten Lohndruck hin. Die Frühindikatoren in den Bereichen verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungen von Markit und ISM wiesen indes gemischte Tendenzen aus. Während die Erhebungen durch Markit wenig Veränderung zum Vormonat ergaben, kam es bei den Ergebnissen des ISM zu jeweils spürbaren Rückgängen. Auch der Chicago PMI ging von 65,7 Punkten auf 58,9 deutlich zurück. Im Euroraum ist das BIP im zweiten Quartal nach der vorläufigen Schnellschätzung um 0,6 Prozent gestiegen und damit mehr als erwartet. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 beträgt der Zuwachs 2,1 Prozent. Auch am Arbeitsmarkt hält der positive Trend weiter an. Die Arbeitslosenquote im Euroraum ging stärker als erwartet auf 9,1 Prozent zurück und entspricht der niedrigsten Quote seit Februar 2009. Die stärksten Rückgänge verzeichneten dabei Spanien (von 19,9 auf 17,1 Prozent) und Kroatien (von 13,3 auf 10,6 Prozent).
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent blieb mit 52,42 US-Dollar sehr stabil. Auf Wochensicht blieb der US-Dollar zum Euro nahezu unverändert. Zwischenzeitlich erreichte der Euro mit knapp 1,19 USD/EUR den höchsten Stand seit Januar 2015. Auch gegenüber dem japanischen Yen bewegte sich der Euro kaum.
In diesem Umfeld entwickelten sich europäische Aktien, gefolgt von japanischen und US-amerikanischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone ein leicht besseres Ergebnis. Titel aus den Emerging Markets legten stärker zu als Werte aus den Industrienationen. Innerhalb der Schwellenländer zeigte sowohl die ASEAN-Region als auch osteuropäische Werte (ex Russland) eine Outperformance. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Versorger, Öl&Gas und Energie überdurchschnittlich. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Gesundheit, Industrie und IT auf. In den USA gehörten die Aktien aus den Sektoren Finanzen, Versorger und Industrie zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Energie, Grundstoffe und nicht-zyklischer Konsum am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und den USA spürbar schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ zeigte sich in Europa und den USA wiederholt eine Outperformance des Value-Segments.
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Im Rentenbereich entwickelten sich europäische Staatsanleihen am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Währungsgesicherte US-Staatsanleihen sowie Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche schwächer als europäische Staatsanleihen ab.