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    Entscheidung  18524 Größtes US-Finanzmanöver: Janet Yellen gibt grünes Licht für Bilanzschmelze

    In den vergangenen Wochen wurde viel darüber spekuliert, wann die Fed mit der Bilanzschmelze beginnen wird. Einige Experten warnten vor einem zu schnellen Abbau, denn die Finanzmärkte könnten durchaus negativ reagieren. Auf der Tagung der Weltnotenbanker in Jackson Hole hatte es keine Signale geben, wodurch die Mutmaßungen weiter beflügelt wurden.

    Auf der Pressekonferenz am Mittwoch gab Janet Yellen bekannt, dass der Leitzins unverändert bei 1,00 bis 1,25 Prozent bleibt. Nach bereits zwei vollzogenen Zinsschritten in diesem Jahr, verzichteten die US-Währungshüter auf einen weiteren Schritt auf 1,25 bis 1,50 Prozent im September. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass im Dezember die angekündigte dritte Zinserhöhung vollzogen wird. Die Währungshüter sagten am Mittwoch, dass sie den Leitzins Ende 2017 bei 1,4 Prozent sehen. Für 2018 geht die US-Notenbank von 2,1 Prozent aus, wobei der Ausblick auf 2019 dahingehend aktualisiert wurde, dass der Referenzsatz nicht bei 2,9 sondern nur 2,7 Prozent liegen wird. 

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    Mit dem Abbau der aufgelaufenen Bilanz soll im Oktober 2017 begonnen werden, so die Währungshüter. Der Abbau erfolgt schrittweise, wobei sich der Betrag mit der Zeit erhöht. Wie weit das Portfolio letztlich eingestampft wird, ist noch unklar. Fest steht, dass es ab Oktober 2017 bei 10 Mrd. Dollar pro Monat beginnt und vierteljährlich erhöht wird, bis schließlich pro Monat 50 Mrd. Dollar abgebaut werden.

    Die US-Notenbank wird den Abbau der Bilanz nur dann wieder einstellen, falls die US-Wirtschaft einen unvorhersehbaren Schock erleidet, so Yellen. Somit wird der Bilanzabbau so lange weiterlaufen, wie die Wirtschaft entsprechend den Erwartungen der Zentralbank wächst. Spekulationen darüber, ob Yellen nach dem offiziellen Amtszeitende im Februar 2018 ausscheidet, erteilte Yellen eine Absage. Sie sagte: "Ich hatte kein weiteres Treffen mit dem Präsident Trump" und "Ich habe gesagt, dass ich meine Amstzeit als Vorsitzende absolvieren werde und das ich meine Absichten darüber hinaus nicht kommentiere". Anfang des Monats hatte Trump gegenüber Reportern gesagt, dass er Yellen mag und noch keine Entscheidung getroffen hat. Laut einer Befragung von CNBC rechnen derzeit 38 Prozent damit, dass Trump Yellen erneut einsetzen wird. Zuletzt stand Gary Cohn als zukünftiger Fed-Vorsitzender zur Diskusssion.  

    Rückschau

    Die Fed hatte im Juni 2017 den Schlüsselsatz auf die neue Spanne von 1,00 bis 1,25 Prozent gesetzt. Noch im Sommer hatte es geheißen, dass Janet Yellen mit einer Aufschiebung einer weiteren Zinserhöhung Donald Trump einen Gefallen tun würde. Laut den Berechnungen von CME glaubten am heutigen Tag der Entscheidung 98,6 Prozent daran, dass der Leitzins im September unverändert bei 1,00 bis 1,25 Prozent bleiben wird, siehe hier. Für die nächste Sitzung im November 2017 gehen aktuell ebenfalls 96,7 Prozent von einem unveränderten Zins aus. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsanstieg auf 1,25 bis 1,50 Prozent im Dezember 2017 hat in den vergangenen Wochen erheblich zugelegt: von 42,2 Prozent (10.08.2017) auf 61,2 Prozent (20.09.2017). 

    Quelle: CME, siehe hier.   

    Das zweite große Thema der Fed war die angekündigte Bilanzschmelze, denn ihr Wertpapierportfolio beläuft sich auf circa 4,5 Billionen Dollar. Bis die Bilanz wieder ein angemessenes Niveau hat, könnten drei bis vier Jahre vergehen. Vor der Finanzkrise lag die Bilanzsumme der Fed bei circa 800 Milliarden Dollar. 

    Wallstreet:Online-Leser hatten vom 10.08.2017 bis zum 11.09.2017 die Gelegenheit ihre Meinung darüber zu äußern, ob die Fed im September mit dem Abbau der Bilanz beginnen wird. Nur 27,3 Prozent sagten: Ja, die Fed wird sofort mit dem Abbau beginnen, während 72,7 Prozent meinten: Nein, denn die Fed wird erstmal verbal von "realtiv bald" auf "bald" wechseln. Nun wird das größte US-Finanzmanöver im Oktober 2017 starten und mit Spannung wird erwartet, wie die Finanzmärkte darauf reagieren.

    Kurz vor der Schlussglocke stiegen der Dow Jones Index und der S&P-500 noch auf neue Rekordstände

    Der Dow Jones reagierte am Mittwoch kurzzeitig: Er ging von 22.370 Punkte auf 22.338 Punkte. Zwei Stunden zuvor hatte es noch so ausgesehen, als wenn er die 22.400 Punkte-Marke überspringen würde. Zum Tagesschluss kletterte der Dow Jones auf über 22.400 Punkte - ein neuer Rekord. Eine ähnliche Kursänderung zeigte der S&P 500, denn er ging nach der Fed-Entscheidung von 2.505 Punkte auf 2.498 Punkte. Der Index erholt sich wieder und beendete den Handelstag mit 2.506 Punkten.





    wallstreetONLINE Redaktion
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