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     938  0 Kommentare Schere geht auf – Palladium zeigt Platin die Rücklichter

    PalladiumPalladium konnte die letzten Monate einen deutlichen Preisanstieg verbuchen, der Preis liegt mittlerweile zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder über dem von Platin. Wir empfehlen interessierten Anlegern den OS-Call DM088N, wer antizyklisch agieren möchte schaut sich den Put DT6G8H an. Doch welche Entwicklungen liegen der aktuellen Preisschere zwischen Palladium und Platin eigentlich zu Grunde? 

    Der starke Preisanstieg der vergangenen Monate bei Palladium hat viele Analysten sehr überrascht: Trotz des jüngsten kleinen Kursrückgangs steht gegenüber Ende 2016 ein Kursplus von 45 Prozent zu Buche. Gleichzeitig notiert das Metall mit Kursen von um die 985 Dollar je Unze in der Nähe des Septemberhochs von knapp unter 1.000 Dollar, das dem höchsten Preis seit Februar 2001 entspricht. Weil sich hingegen bei Platin der Preisrückgang der vergangenen Jahre fortgesetzt hat, ist Palladium seit Ende September zum ersten Mal seit 2001 etwas teurer als Platin.

    Konjunktur_AutoFür diese Performance ist vor allem die Entwicklung am Automarkt verantwortlich. Platin kommt vor allem in Katalysatoren von Dieselfahrzeugen zum Einsatz, während Palladium bei jenen mit Benzinmotoren eingebaut wird. Nach dem Dieselskandal bei Volkswagen sinkt der Marktanteil derartiger Fahrzeuge in Europa zugunsten von Benzinern, Elektro- und Hybridfahrzeugen deutlich und drückt damit zusehends auf die Nachfrage nach Platin.

    So sind die Neuzulassungen von Diesel-Pkws in Europa im ersten Halbjahr um 4,3 Prozent auf 3,8 Mio. gesunken. Entsprechend ist der Dieselanteil auf 45,3 Prozent zurückgegangen. Das ist das niedrigste Niveau seit dem ersten Halbjahr 2009, als er bei 44,4 Prozent gelegen war. Zuletzt hat Paris angekündigt, dass ab 2030 keine Benziner mehr in der französischen Hauptstadt fahren dürfen. Die Stadt hatte schon vor einiger Zeit entschieden, Dieselautos zum Jahr 2024 aus der Stadt zu verbannen.

    1 Unze PalladiumDie Entwicklung in Deutschland ist noch deutlich stärker als in anderen Ländern. Hierzulande ist der Dieselanteil im September auf 36,3 Prozent eingebrochen, gegenüber 44,6 Prozent im Vorjahreszeitraum. Derartige Nachrichten drücken den Platinpreis nach unten, während sie im Gegenzug den von Palladium beflügeln.

    Rohstoffe gehören neben Unternehmensbeteiligungen wohl zu den wichtigsten Anlageformen und entsprechende Finanzprodukte gehören zum festen Bestandteil unserer Produktauswahl. Ganz frisch ausgewählt haben wir beispielsweise den Turbo Bull DG9B24 auf Silber (alternativ: OS-Long DGF9KJ). Auch auf Rohöl der Sorte Brent haben wir ein OS-Paar ausgewählt: Call GD4JWM; Put GD4JY5.

    Zum ersten Mal seit sechs Jahren Überangebot bei Platin

    Laut den Analysten von Johnson Matthey, einem der weltgrößten Hersteller von Katalysatoren, vollzieht sich wegen der Verschiebung des Nachfrageverhaltens eine deutliche Veränderung an diesen zwei Rohstoffmärkten. Nachdem es im Jahr 2016 noch einen Nachfrageüberhang von 202.000 Unzen bei Platin gegeben hatte, soll es 2017 zu einem Überangebot von 286.000 Unzen kommen. Das wäre das erste Überangebot seit sechs Jahren. Im kommenden Jahr soll es allerdings auf 161.000 Unzen sinken.

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    Palladium_2Gleichzeitig soll sich der jahrelange Nachfrageüberhang bei Palladium in diesem Jahr auf 831.000 Unzen verfünffachen. Im nächsten Jahr werde der Wert laut Jonson Matthey zwar auf 271.000 zurückgehen, in den Folgejahren aber wieder deutlich steigen. Die Analysten der Citigroup sagen sogar einen Überhang von mehr als einer Million Unzen pro Jahr für die nächsten drei Jahre voraus.

    Die unterschiedlichen Perspektiven bei der physischen Nachfrage nach Platin und Palladium ruft Investoren auf den Plan, wodurch der Preisausschlag deutlich verstärkt wird. So haben die Spekulanten, wie Hedgefonds, in den vergangenen Monaten die Zahl der Futures und Optionen auf sinkende Platinpreise (Short) stark aufgestockt. Gleichzeitig haben die Spekulanten fast nur noch Futures und Optionen auf steigende Palladium-Preise (Long) und fast keinerlei Short-Positionen mehr.

    Etliche Analysten gehen zwar davon aus, dass der Platinpreis schon bald ein Comeback feiern und wieder über den von Palladium klettern könnte. Woher der Optimismus der Finanzprofis kommt, bleibt allerdings deren Geheimnis. Die Wahrscheinlichkeit scheint viel größer, dass sich die Schere zwischen Palladium und Platin noch viel stärker öffnet.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Schere geht auf – Palladium zeigt Platin die Rücklichter Palladium konnte die letzten Monate einen deutlichen Preisanstieg verbuchen, der Preis liegt mittlerweile zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder über dem von Platin. Wir empfehlen interessierten Anlegern den OS-Call DM088N, wer antizyklisch agieren …

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