Streit um Airrail-Center  1955  0 Kommentare Rohbauarbeiten stehen still

FRANKFURT - Der Bau des Airrail-Centers auf dem Dach des Flughafen-Fernbahnhofs in Frankfurt steht wegen eines Streits mit einem Bauunternehmen großenteils still. Die Arbeiten ruhten bereits seit Mittwoch, sagte ein Sprecher der IVG Immobilien am Freitag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Komplex mit Büros, Hotels und Geschäften ist ein gemeinsames Projekt der IVG und des Flughafenbetreibers Fraport . Dem Bauunternehmen Alpine wurde der Auftrag inzwischen entzogen. Die Firma wirft dem Bauherrn nun vor, bei dem 660 Millionen Euro schweren Bauvorhaben handele es sich um einen ´Schwarzbau´.

Hintergrund ist die schrittweise Freigabe der Bauarbeiten durch das Eisenbahn-Bundesamt. Das Bahnhofsdach muss für die Aufstockung verstärkt werden. Nur in den Bereichen, wo dies geschehen ist, darf weitergebaut werden. Alpine behauptet, wegen fehlender Bestätigungen der Bahn-Behörde nicht weiterarbeiten zu können. Die IVG hingegen beteuert, die Genehmigung habe für alle fraglichen Arbeiten vorgelegen. Weder bei der Bahn-Behörde noch bei der Frankfurter Bauaufsicht war am Freitagnachmittag eine Stellungnahme zu erhalten. Ein Ersatz für Alpine ist bereits im Anmarsch: Voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche werde ein anderes Bauunternehmen die Rohbau- Arbeiten fortführen, sagte der IVG-Sprecher.

Mit dem Airrail-Center soll voraussichtlich bis Ende 2009 eines der größten Gewerbeimmobilienprojekte in Europa entstehen. Das neunstöckige Gebäude über dem Fernbahnhof wird 660 Meter lang und 65 Meter breit. Damit ähnelt es einem liegenden Hochhaus. Mietverträge wurden bereits mit der Hotelkette Hilton, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und dem Metropolitan Medical Center geschlossen. Außer Büros sollen auch Geschäfte und Restaurants in das Airrail-Center einziehen. Nach Angaben der IVG vom März sind bereits 50 Prozent der 140.000 Quadratmeter Fläche vermietet./stw/DP/gr